Wenn wir auf das letzte Quartal zurückblicken, dürfte uns das Grauen packen:

Wenn wir auf das letzte Quartal zurückblicken, dürfte uns das Grauen packen:

Wie es nach all dem jetzt wohl weitergeht, fragen mich einige meiner Leser. Die Erfahrungen der letzten Wochen stecken vielen von Ihnen in den Knochen. Auch Sie dürften sich wünschen, dass das Schlimmste nun überstanden ist.

Und in der Tat gibt es durchaus erste positive Signale

Jüngste Wirtschaftszahlen lassen Hoffnung aufkeimen, dass Europa ein schwerer Einbruch erspart bleibt. Für Deutschland erwartet das Herbstgutachten weniger Wachstum, eine Rezession ist aber unwahrscheinlich. Viele Unternehmen haben sich mittlerweile darauf eingestellt, dass das globale Wachstum an Schwung verliert. Die Chemiebranche erwartet keinen Absturz. Der Weltstahlverband hat die Verbrauchsprognosen sogar erhöht.

Das mag zwar sehr optimistisch sein, ist aber dennoch ein wichtiger Indikator. 

Auch in den USA sehen die konjunkturellen Einschätzungen aktuell weniger düster aus als noch im Sommer. Der Anstieg bei den Arbeitsstellen hat viele Analysten veranlasst, die Wachstumsprognosen anzuheben. Nach der kräftigen Erholung seit der letzten Rezession befindet sich die Weltwirtschaft in einer zyklischen Delle. Gefährlich würde es, wenn die Schwäche in eine allgemeine Rezession oder gar Depression einmündet.

Das dürfte allerdings nur passieren, wenn die Bankenkrise doch noch auf die Realwirtschaft übergreift. Indes:

Endgültig gebannt ist die Gefahr noch nicht, so dass wir mit diesem Unsicherheitsfaktor weiter leben müssen. Immerhin haben Europas Politiker zuletzt deutlich gemacht, alle gemeinsam an einer Lösung interessiert zu sein. Bis ins dritte Quartal hinein hatten sich die Verantwortlichen noch wie ein flatternder Hühnerhaufen aufgeführt.

Die zuletzt gezeigte größere Entschlossenheit hat jetzt zumindest die Panik aus dem Markt genommen. 

Noch ist die Finanzstabilität des gesamten Euro-Währungsraums aber nicht gesichert, warnt die EZB. Das spricht in der Tat dafür, dass beim Thema Kapitalanlagen das Umfeld für Sie weiter schwierig bleibt. Ich sehe derzeit keine Anlagekategorie, in der Sie mit absoluter Sicherheit Gewinne erzielen können. Das heißt:

Eine möglichst breite Streuung Ihrer Vermögenswerte bleibt das Gebot der Stunde. 

Verzichten Sie nicht auf Investitionen in erstklassige Konzerne, etwa in Form von Unternehmensanleihen. Diese bieten attraktive Zinsen bei relativ hoher Sicherheit. Genannt hatte ich zuletzt HeidelbergCement.

 

Was die Auswahl von Aktien angeht, so bevorzuge ich schon seit einiger Zeit ausgesuchte Dividendentitel. Versorger, deutsche Banken und die Deutsche Telekom zähle ich jedoch nicht zu dieser Kategorie. Denn: Hier sind mir die Unsicherheiten zu groß.

 

(Der Deutsche Wirtschaftsbrief 42/2011)


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