Wie optimistisch die Prognosen doch zum Jahreswechsel noch aussahen:

Wie optimistisch die Prognosen doch zum Jahreswechsel noch aussahen:

Die Ökonomen haben ihre Wachstumsprognosen nach unten korrigiert. Der Währungsfonds (IWF) sieht die Weltwirtschaft in der „Gefahrenzone“. Eine Rezession könnte neben den USA auch den gesamten Euro-Raum treffen.

Als weitaus größtes Risiko wird jedoch die Euro-Schuldenkrise eingestuft.

Hier befürchten Experten negative Rückkopplungen auf die Realwirtschaft.

Es mag sein, dass sich die derzeitigen Konjunkturängste demnächst doch als übertrieben herausstellen. Gegen einen starken Abschwung der Weltwirtschaft spricht die expansive Geldpolitik der Industrienationen. Die Verfassung der Schwellenländer gilt als solide. Die Finanzausstattung vieler Unternehmen ist gut.

Dennoch sind die Aktienkurse eingebrochen. Die Unsicherheit ist einfach zu groß. 

Staatsschuldenkrise und Wachstumssorgen sind aber längst nicht mehr nur auf die Aktienmärkte begrenzt. Kursverluste gibt es auch bei Staatsanleihen. Bei den Rohstoffen kommt es ebenfalls zu Ausverkaufswellen.

Sämtliche Anlagekategorien können jederzeit von Marktturbulenzen durchgeschüttelt werden.

In Zeiten wie jetzt die „richtigen“ Finanzentscheidungen zu treffen, ist beileibe keine einfache Sache. Aktien könnten vor einer langen Durststrecke stehen. Anleihen sind nur so gut wie die Schuldner dahinter. Gold und Silber sollten in extremen Krisensituationen zwar Schutz bieten, werfen aber keine Rendite ab.

Die derzeit sinnvollste Maßnahme dürfte darin bestehen, Ihr Kapital liquide zu halten. Bedenken Sie: Über Beträge auf Tagesgeldkonten können Sie jederzeit verfügen und bekommen dafür auch noch Zinsen. Geht es um größere Summen, sollten Sie diese zur Sicherheit bei unterschiedlichen Banken anlegen.

Die Verunsicherung an den Kapitalmärkten hat die Nachfrage nach deutschen Wohnimmobilien erhöht. Wenn Sie sich für Mietobjekte interessieren, sollten Sie aber keinesfalls übereilte Entscheidungen treffen. Die Preise sind in einigen Regionen so stark gestiegen, dass eine Blasenbildung nicht auszuschließen ist.

Immobilien werden zum Teil so teuer verkauft, dass sie sich als Kapitalanlage nicht lohnen.

Besondere Vorsicht gilt bei Altimmobilien. Später notwendige Sanierungen können extrem teuer werden. Die vielen neuen Vorschriften zu Umweltschutz und Energieeinsparung zwingen zu hohen Investitionen.

Sind Objekte dann nur schwer vermietbar, droht den Eigentümern ein Fiasko. 

Die Frage der Vermietbarkeit sollte auch beim Kauf von Ferienwohnungen klar im Vordergrund stehen. Es sei denn, Sie wollen die erworbenen Objekte im Alter als Ruhesitz selbst nutzen. Aber Achtung: Hier haben die Preise ebenfalls schon stark angezogen, so dass Wertsteigerungen ungewiss sein dürften.

Schnellschüsse aus der Hüfte heraus sollten Sie daher unbedingt vermeiden. 

(Der Deutsche Wirtschaftsbrief 39/2011)

Über Redaktion deutscher-wirtschaftsbrief.de

keine Kommentare...

Hinterlasse eine Antwort