Wirtschaftsprognose: Euro Stimmung wird besser

Dr. Erhard Liemen gab vergangene Woche eine Wirtschaftsprognose zur Lage des Euros ab: Er erwartet eine Verbesserung der Stimmung für den Euro. Die Deutsche Bundesbank ist für das laufende Jahr sehr zuversichtlich.

Wirtschaftsprognose: In Deutschland mehr Wachstum als im übrigen Euro-Raum

Nach Dr. Liemens Wirtschaftsprognose wird die Stimmung für den Euro-Raum besser.

Nach Dr. Liemens Wirtschaftsprognose wird die Stimmung für den Euro-Raum besser.

Der Zustand der hiesigen Wirtschaft wird als „bemerkenswert gut“ bezeichnet. 0,6 % Wachstum blieben realistisch. Das wäre besser als im übrigen Euro-Raum. Dort werde die Wirtschaftsleistung bestenfalls stagnieren oder sogar fallen. Wichtig sei jedoch, dass die Staatsschuldenkrise nicht erneut eskaliere.

Doch auch ohne Eskalation wird unsere Wirtschaft die Krisenfolgen spüren. In Italien, Spanien und Portugal drohen 2012 starke Wachstumseinbrüche. Je mehr die Länder sparen, desto weniger deutsche Waren werden nachgefragt. Deshalb soll vor allem der private Konsum den Aufschwung tragen. Indes:

Das könnte ein Schwachpunkt sein, denn die privaten Ausgaben waren bereits 2011 stark gestiegen. Die Bruttolöhne und -gehälter hatten um 4,7 % angezogen und die verfügbaren Einkommen der Bürger erhöht. Zugleich nahm die Zahl der Erwerbstätigen zu. 2012 dürfte die Arbeitslosenquote nur leicht nachgeben. Trotz anziehender Tariflöhne wird sich der Konsum in Deutschland daher merklich abschwächen.

Die Bauinvestitionen könnten sich 2012 allerdings zu einem wichtigen Wachstumstreiber entwickeln. Aus Furcht vor einer kommenden Inflation bleiben die eigenen vier Wände als Altersvorsorge gefragt. Wohnungsbaukredite an private Haushalte sind nach wie vor günstig zu haben. Fest steht auf jeden Fall: Die Aussichten sind zwar gedämpft, doch ein Rutsch in die Rezession ist bei uns nicht zu erwarten.

Ein anderer Aspekt ist nicht zu unterschätzen: Die deutsche Wirtschaft verliert an Wettbewerbsfähigkeit. Die Krise 2008 wurde nur wegen der hierzulande relativ niedrigen Arbeitskosten so schnell überwunden. 2011 stiegen diese gegenüber dem Vorjahr jedoch um 3,2 % je Arbeitsstunde, so das Statistische Bundesamt.  Das ist Rekord. Die Lohnnebenkosten nahmen sogar um 4 % zu. Ein bisheriger Vorteil geht damit verloren.

Doch auch wenn das Umfeld schwieriger geworden ist, zeigt sich Deutschland stark und zahlungskräftig. Das dürfte auch dazu beigetragen haben, dass sich die Stimmung für den Euro wieder verbessert hat. Selbst bislang kritische Beobachter erwarten jetzt, dass es zu einer Stabilisierung kommt..

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