Zerfall des Euros wird immer wahrscheinlicher!

Die Schuldenkrise nimmt kein Ende. Der Zerfall des Euros wird immer wahrscheinlicher. Nach den Hilfeleistungen an Spanien scheinen Italien und Zypern die nächsten Anwärter für den Euro-Rettungsschirm zu sein. Doch dafür müsste er mehr als verdoppelt werden. Welche Lösungsansätze gibt es? Und welche Folgen hätten sie für Deutschland?

Zu wenig Platz unter dem Euro-Rettungsschirm

Mit Spanien und möglicherweise auch Italien und Zypern fallen immer mehr Länder in die Abhängigkeit der Hilfen des Euro-Rettungsschirms. Das große Problem dabei ist die Struktur des Euro-Rettungsschirms: Alle Länder die darunter stehen, werden von den Außenstehenden getragen. Die Frage ist nur, wie lange es die wirtschaftlich starken Länder noch aushalten und wann sie mit in den Abgrund gerissen werden.

In einer Ansprache im ZDF Nachrichtenformat „heute“ warnte Bundeskanzlerin Angela Merkel davor, Deutschland mit der Schuldenkrise zu überfordern. Zwar sei Deutschland stark und Wirtschaftsmotor und für Europa ein wichtiger Stabilitätsanker, aber auch Deutschlands Kräfte seien nicht unbegrenzt.

 

Die Frage ist, wann und welche Grenzen gezogen werden. Um Italien ebenfalls zu retten, müsste der Rettungsschirm auf eine Billion verdoppelt werden. Noch ist nicht sicher, ob Italien sich nicht doch ohne fremde Hilfen sanieren kann, doch es sieht nicht danach aus. Eine mögliche Reatkion Italiens könnte auch ein Austritt sein. Damit hätte Italien einen Großteil seiner Probleme gelöst. Der Rest der EU stünde dann vor einem noch größeren. Denn mit dem Austritt würde unsere Krise erst richtig beginnen. Der Bankensektor stünde vor dem Kollaps. Damit würden Deutschlands Staatsschulden massiv steigen, weil man den Bankensektor rekapitlaisieren müsste.

Griechenland-Austritt ist lange nicht mehr unmöglich

Am kommenden Sonntag entscheidet sich Griechenlands europäische Zukunft. Ein Austritt wäre ein politischer Eklat, weil die einst starke EU zu zerfallen droht. Doch das Spardiktat, das den Griechen mit den Sparpaketen auferlegt wurde, wird ziemlich sicher neu diskutiert werden. Das Vorgehen „entweder Athen zieht mit oder der Geldhahn wird zugedreht“ wird nicht mehr funktionieren, wenn man die EU stabil halten will und einen Austritt verhindern möchte.

Im Moment sagt die deutsche Regierung noch, das die Auflagen nicht verhandelbar seien. Bleibt sie dabei, könnte das den Austritt Griechenlands zur Folge haben. Kehrt Griechenland tatsächlich zur Drachme zurück, entstünde für die EU ein Währungsproblem und ein Run auf die Geldhäuser könnte folgen, um Spareinlagen zu sichern.

Welche Lösung gibt es gegen den Zerfall des Euros?

Bei der Lösungsfindung für die Probleme der Euro-Krise sind die Politiker tief gespalten und die seit 2 Jahren wütende Schuldenkrise findet kein Ende. Eurobonds oder Bankenunion? Jeder Lösungsansatz ist umstritten und spaltet die EU-Politiker.

Eine Bankenunion, um den Zerfall des Euros zu verhindern?

Eine Bankenunion soll den europäischen Bankensektor vergemeinschaftlichen. Das erklärte Ziel: Nicht die Steuerzahler, sondern die Gläubiger und Eigentümer sollen künftig geradestehen, wenn Banken Pleite gehen. Auch eine gegenseitige Stütze europäischer Institute ist geplant. So sollen Spareinlagen europaweit gesichert werden.  Das Ziel, dass Steuerzahler durch die Bankenunion geschützt werden könnten, hält Dr. Erhard Liemen für Zukunftsmusik:

Welche Lösung gibt es, um den Zerfall des Euros zu verhindern?

Welche Lösung gibt es, um den Zerfall des Euros zu verhindern?

„ Bei dieser angestrebten Vergemeinschaftung der Risiken zeichnet sich ein weiterer Knackpunkt ab. Die Einlagensicherung der Spargelder ist nicht in erster Linie Sache der Staaten, sondern der Geldhäuser. Wie groß deren Rücklagen sind und wie lange diese im Ernstfall reichen, wird als Verschlusssache behandelt. Immerhin zahlen die Privatbanken in Deutschland in einen eigenen Einlagensicherungsfonds ein. Aber Achtung: In den meisten EU-Staaten gibt es überhaupt keine Einlagensicherungsfonds mit eigenen Kapitaleinlagen. Im Fall der Fälle würde es letztlich wohl doch auf eine Haftung der Steuerzahler hinauslaufen.“

Eurobonds spalten EU-Politiker massiv

Beim Instrument der Eurobonds würden Staatsanleihen gegen einheitliche europäische Anleihen ersetzt werden. Es würde einen einheitlichen Zinssatz geben. Die Refinanzierung schwacher Staaten wäre dadurch einfacher. Deutschland müsste aber mehr am Kapitalmarkt zahlen. Wir würden also schlechter dastehen als vorher.

Gegner sehen in den Euro-Bonds noch eine Belohnung für die Pleitestaaten, die durch diese zu wenig Anreize zu Sparmaßnahmen erhielten..

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