Atomausstieg bis 2022: Sinnvoll, aber zum Nulltarif wird es ihn nicht geben

Liebe Leser,

die Katastrophe in Fukushima hat Deutschland gezeigt, dass es Handlungsbedarf  in der Energiepolitik gibt.

Die Energiewende scheint seit dem 30. Juni so gut wie beschlossen. 513 Abgeordnete des deutschen Kabinetts stimmten für einen Atomausstieg bis 2022. Erklärung für die radikale Kehrtwende der Regierung: Fukushima habe alles verändert.

Auf den Beschluss, alle Atomkraftwerke in Deutschland bis 2022 abzustellen, reagierte Europa mit geteilten Meinungen. Befürworter der Entscheidung, wie etwa Österreich halten Deutschlands Vorgehen für eine wegweisende Signalwirkung. Frankreichs Atomkonzerne sprechen von einer rein politischen Entscheidung des Kabinetts. Schweden befürchtet eine unregelmäßige Energiepolitik.

Ich befürchte hohe Kosten. Natürlich war der Beschluss ein entscheidender Schritt in der Energiepolitik. Trotzdem ist immer noch nicht klar, wer die Kosten der Energiewende zahlen wird und auch nicht, wie hoch diese letztendlich sein werden.

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Eines ist klar: Zum Nulltarif gibt es die Energiewende nicht. Es handelt sich um Investitionen in Milliardenhöhe!

 

Neue Solar- und Windkraftanlagen, Gaskraftwerke und Hochspannungsleitungen, die den Strom von der See in den Süden transportieren, sind Kostenpunkte. Hinzu kommen Verluste, etwa durch die ausbleibenden Zahlungen der vier großen Atomkonzerne, die bislang in den Fonds für erneuerbare Energien eingezahlt haben.

Wer zahlt? – Der Steuerzahler? Der Verbraucher? Die Privatwirtschaft?

Ziel der Bundesregierung ist: Strom soll bezahlbar bleiben. Die Mehrheit der Verbraucher ist aber auch bereit mehr Geld für Strom zu zahlen, wenn sie damit den Ausstieg verfrüht. Der Privatwirtschaft werden CO2-Zertifikate angeboten und Investitionen in erneuerbare Energien attraktiver gemacht. Davon verspricht sich die Regierung weitere dringende Einnahmen, um den Atomausstieg zu finanzieren.

Auf welche Summe sich die Kosten für den Abschied vom Atom belaufen werden, darum streiten sich seit Fukushima die Experten – ein unterer dreistelliger Milliarden-Betrag ist aber zu erwarten.

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Beste Grüße

Ihr

Dr. Erhard Liemen

 

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