Griechenlandkrise: Warnung an Exporteure
Dr. Liemen: Für Exporteure, die im europäischen Süden stark engagiert sind, besteht durch die anhaltende Griechenlandkrise Grund zu ernster Besorgnis.
Jetzt bekommt auch die Realwirtschaft die Folgen der Griechenland-Krise stärker zu spüren
Ganz Südeuropa steckt tief in der Rezession. Auf dem Kleinwagenmarkt herrscht bereits ein Käuferstreik. Der deutsche Maschinenbau rechnet für 2012 nur mit einem Null-Wachstum, weil die Südländer wegbrechen. Abschreibungen auf die griechische Tochter ließen den Gewinn der Telekom auf unter ein Drittel schrumpfen.
Um die Peripheriestaaten wieder wettbewerbsfähig zu machen, bedarf es gewaltiger Anstrengungen. Für Sie zum Vergleich: In Deutschland sind die Lohnstückkosten zwischen 2000 und 2011 konstant geblieben. In Griechenland dagegen stiegen sie im gleichen Zeitraum um 60 %, in Italien um 40 % und in Spanien um 30 %. Da diesen Ländern eine Währungsabwertung nicht möglich ist, müssen die Löhne deutlich gekürzt werden.
Für Exporteure, die im europäischen Süden stark engagiert sind, besteht daher Grund zu ernster Besorgnis. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht – der Genesungsprozess kann durchaus fünf bis zehn Jahre dauern. Genauso lange hat es nämlich auch gedauert, die Wettbewerbsfähigkeit dieser Länder zu ruinieren.
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