So senken Sie beim Hausbau Ihre Grunderwerbsteuer

© MH / Fotolia.com

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

für immer mehr Bundesländer werden Sie als Hauskäufer oder –bauer zur willkommenen steuerlichen Melkkuh. Denn als Käufer werden Sie seit Jahren immer stärker mit der Grunderwerbsteuer belastet, die sich inzwischen zu einem der größten Posten bei den Nebenerwerbskosten entwickelt hat. Galten bis 2006 einheitlich 3,5% Grunderwerbsteuer in Deutschland, dürfen die Bundesländer seit 2006 ihre Steuersätze selbst festlegen.

Und angesichts chronisch klammer Kassen langen sie ordentlich zu. Insgesamt 26 Erhöhungen gab es bisher. Die meisten Bundesländer verlangen dabei 5%, doch vier Länder – Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Schleswig-Holstein und das Saarland – stellen bereits 6,5% in Rechnung.

Laut Steuerschätzung werden Immobilienkäufer dieses Jahr erstmals mit mehr als 10 Mrd. Euro zur Kasse gebeten. Das ist eine Verdoppelung der Steuereinnahmen innerhalb von nur sechs Jahren.

 

Bundesländer werden Grunderwerbsteuer weiter erhöhen

Und es dürfte bald noch mehr werden. So wird derzeit in Thüringen überlegt, die Grunderwerbsteuer von derzeit 5% auf 6,5% zu erhöhen – und das mit der mehr als problematischen Begründung, dass man damit die gestiegenen Kosten für die Unterbringung von Flüchtlingen finanzieren könne. Wie war das noch mit der Aussage der Bundespolitik, dass wegen der Flüchtlingswelle keine Steuern und Abgaben erhöht werden?

Am Ende gefährden die Landespolitiker damit den Lebenswunsch vieler Bürger, sich ein eigenes Heim zu schaffen. Denn in der Praxis sind viele Hausbau-Finanzierungen knapp kalkuliert, da kann jeder Prozentpunkt mehr an Kosten die gesamte Finanzierung unmöglich machen. Zumal wir nicht damit rechnen, dass die Bundesländer auf absehbare Zeit bei 6,5% Halt machen werden.

 

Wie die Grunderwerbsteuer berechnet wird

Umso wichtiger ist es für Sie als potenzieller Hauskäufer, die legalen Tricks zu kennen, um Ihre Steuerlast gering zu halten. Die derzeit beste Methode, um bei der Grunderwerbsteuer zu sparen, ist die Trennung von Grundstückskauf und Hausbau. Um das an einem praktischen Beispiel zu verdeutlichen:

Sie kaufen ein Grundstück, um darauf ein Haus zu bauen. Das Grundstück kostet 50.000 Euro, das Haus 250.000 Euro. Üblicherweise erwerben Hausbauer ihr Grundstück und das zu bauende Haus von ein und demselben Bauträger. Dann spricht der Fiskus von einem so genannten einheitlichen Vertragswerk, da Grundstückserwerb und Hausbau vertraglich zusammenhängen. Steuerliche Folge für Sie: Sie müssen Grunderwerbsteuer auf insgesamt 300.000 Euro zahlen.

 

So sparen Sie Tausende Euro

Deutlich besser würden Sie fahren, wenn Sie zuerst das Grundstück kaufen und dann später einen Hausbauvertrag mit einem Bauträger abschließen, der mit dem Grundstücksverkäufer nichts zu tun hat. Steuerliche Folge: Die Grunderwerbsteuer würde nur auf den Kaufpreis des Grundstücks fällig.

Im direkten Vergleich: Statt 19.500 Euro (bei 6,5% Grunderwerbsteuer-Satz) wie im ersten Beispiel müssten Sie nur noch 3.250 Euro zahlen. Da lohnt sich dann schon die separate Suche nach einem Grundstück und nicht der einfachere Griff zu Paket-Angeboten von Bauträgern.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

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