Aristokratisch anlegen
Dividendenpapiere stehen bei den Anlegern seit jeher hoch im Kurs. Auch in der aktuellen Rallye sind es vor allem ordentlich ausschüttende Unternehmen, die nachgefragt werden und die Stimmung an der Börse hochhalten. Besonders gilt dies für Amerika.
An der Wall Street ist ein klarer Drang vieler Investoren in Richtung Dividendentitel zu beobachten. Was auch nicht wundert. Denn gerade institutionelle Anleger stehen vor großen Herausforderungen. Klassischerweise sind sie die Klientel, die dem Schatzamt die US-Treasuries abkaufen.
Doch die Strategie der Fed, über Anleihenkäufe das Zinsniveau immer weiter abzusenken und unten zu halten, hat zu einem Umdenken geführt. Staatsanleihen treten in direkte Konkurrenz mit Dividendentitel um Anlegergelder. Und aktuell gewinnen die Aktienpapiere.
Überzeugende Dividenden-Stars gefragt
Davon profitieren in besonderem Maße die so genannten Dividends Aristocrats. Nach der klassischen Definition amerikanischer Lesart handelt es sich hierbei um Unternehmen, die seit 25 Jahren kontinuierlich ihre Dividenden erhöht haben. Dabei geht es vorrangig um S&P 500 Unternehmen, was eine entsprechende Marktschwere voraussetzt.
Es gibt auch europäische Pendants. Doch werden an diese wegen der etwas hinterherlaufenden Historie geringere Anforderungen gestellt. So muss ein europäisches Unternehmen, um zum Aristokraten zu werden, 10 Jahre steigende Dividenden ausweisen, eine Marktkapitalisierung von mindestens 3 Mrd. Dollar haben und einen Handelsumsatz von mindestens 5 Mio. Dollar täglich ausweisen.
Sie sehen: Bei den Aristokraten geht zum einen um absolute Nachhaltigkeit in der Dividendenentwicklung. Gleichzeitig ist auch eine gewisse Marktschwere gefordert, um hier auch eine gewisse Abgrenzung zu üblichen Dividendenstrategien zu erreichen.
Breite Streuung wünschenswert
Allerdings gilt trotzdem: Dividends Aristocrats sind keine solche Seltenheit, wie man glauben könnte. So zählt der mit 690 Mio. Euro wohl größte ETF (Exchange Traded Funds) in diesem Segment gleich 84 Unternehmen auf.
Bei dem ETF handelt es sich um den SPDR S&P US Dividends Aristocrats. Dieser brachte es in den letzten 12 Monaten auf eine Wertsteigerung um 16,8%. Der Vergleichsindex S&P 500 erreichte hier nur einen Zuwachs um 9,8%.
Und auch auf der Dividendenseite kann sich der ETF sehen lassen. Denn die Anleger hätten nicht nur etwas von der Wertsteigerung. Dank der Tatsache, dass es sich hierbei um einen ausschüttenden Fonds handelt, kommen Investoren auch tatsächlich in den Genuss der gezahlten Dividenden.
Pendants zu diesem ETF in Europa finden sich ebenfalls. Wer solch einer Anlageidee folgen möchte, ist dabei von vornherein mit einer Fonds-Lösung am besten beraten. Denn es dürfte bei überschaubaren Kosten gewährleistet bleiben, dass es hierbei auch kontinuierliche Anpassungen gibt, falls ein bisherigerer „Aristokrat“ patzt.
Mit besten Grüßen
Carsten Müller
Redaktion deutscher-wirtschaftsbrief.de
Bildnachweis: Gevestor
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