Banken: Lassen Sie sich nicht in neue Kontomodelle drängen

Banken drängen Kunden neue und teurere Kontomodelle auf

Banken drängen Kunden neue und teurere Kontomodelle auf

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

haben Sie auch schon in letzter Zeit Post von Ihrer Hausbank bekommen, in der Ihnen ein neues Kontomodell schmackhaft gemacht werden sollte? Wenn ja, befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Denn viele Banken versuchen derzeit, ihre Kunden in neue Girokonten-Modelle zu locken.

Das trifft vor allem auf Banken mit Filialgeschäft zu. Das Ziel: Einerseits wollen die Banken Sie als Kunden stärker an sich binden, da der Wettbewerb in der Branche deutlich angezogen hat. Andererseits wird damit versucht, aus den dann anfallenden höheren Kontoführungsgebühren mehr Gewinn für die Banken herausschlagen.

 

Brauchen Sie Zusatzleistungen beim Girokonto?

Solche Girokonten mit Zusatzleistungen warten dann unter anderem mit kostenlosen Bargeldabhebungen im Ausland sowie niedrigeren Dispozinsen auf. Andere bieten als Extras goldene Kreditkarten und die Kombination verschiedener Versicherungen an. Auch mit Rabatten beim Einzelhandel oder in lokalen Restaurants wird geworben.

Allerdings dürften sich solche Mehrwert-Girokonen nur für die wenigsten Kunden wirklich lohnen. Zumal es diese Konten nicht gratis gibt. Vielmehr erheben die Banken derzeit Gebühren in Höhe von durchschnittlich 3 – 16 Euro.

 

Billige Konten nur noch für Mitglieder?

Dabei ist zu beobachten: Besonders bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken zeichnet sich der Trend ab, dass Einheitskonten verschwinden. So bieten erste Volks- und Raiffeisenbanken bestimmte Konten lediglich noch ihren Mitgliedern günstig an. Wer also keine Genossenschaftsanteile hat, muss mehr zahlen.

Der Hintergrund: Gerade Sparkassen und Genossenschaftsbanken sind auf die Erträge aus den Girokonten angewiesen. Denn die Strategie, mit unverzinsten Kundeneinlagen am Kapitalmarkt zu verdienen, funktioniert in der aktuellen Niedrigzins-Phase nicht mehr.

Hinzu kommt, dass der Verbraucherschutz deutlich verschärft wurde. Das umfasst auch die Dokumentationspflichten bei Anlageberatungen. Dadurch lassen sich teure Fonds oder Versicherungen kaum noch über den Bankschalter verkaufen. Deshalb versuchen die Banken, an der Gebührenschraube zu drehen. Intransparente Kontogebühren und Zuzahlungen können die Folge sein.

 

Unterschiedliche Kontomodelle erschweren Vergleichbarkeit

Das Problem für Sie als Kunde: Die zahllosen unterschiedlichen Modelle der einzelnen Geldhäuser erschweren den Preisvergleich. Somit liegt es bei Ihnen als Kunde, selbst nachzuprüfen, ob die angebotenen Zusatzleistungen wirklich sinnvoll für Sie sind. Denn wenn Sie etwas bekommen, das Sie gar nicht brauchen, ist ein Mehrwertkonto nutzlos und nur teuer.

Sollte Ihre Bank dabei soweit gehen und Ihnen die Weiterführung Ihres bisherigen Kontomodells versagen – weil es abgeschafft wird – gibt es aber noch Alternativen. Denn Direktbanken bieten bekanntlich auch Girokonen an. Und die sind wegen des Wettbewerbsdrucks in der Regel gebührenfrei.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

Bildnachweis: Gevestor

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