Was bringen die neusten Konjunkturdaten?
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“Wirtschaft-vertraulich”:
Liebe Leser,
als Investoren bekommen Sie in der neuen Woche richtig gut zu tun. Denn die letzte komplette Woche im November ist gespickt mit Konjunkturterminen. Das gilt sowohl für Amerika als auch für Europa. Deshalb wollen wir im Folgenden ein wenig sortieren, wo das größte Interesse zu erwarten ist und welche Interpretationen sich aus den verschiedenen Zahlen ergeben könnten.
Angefangen wird in Amerika, wo gleich am Dienstag die zweite Schätzung für das Wirtschaftswachstum (BIP) im dritten Quartal veröffentlicht wird. Wie Sie sich vielleicht erinnern, blieb die erste Schätzung mit 1,5% hinter den schon sehr mageren Erwartungen zurück. Nun liegen mehr Details vor allem zum Konsum und Unternehmensinvestitionen auf dem Tisch und das Resultat könnte sein, dass das BIP-Wachstum auf annualisierter Basis auf 2% hoch korrigiert werden kann.
Das wäre natürlich einerseits eine Steilvorlage für die US-Notenbank, deren Willen zu einer ersten Zinsanhebung im Dezember auch die in der letzten Woche veröffentlichten Protokolle zur Oktober-Sitzung untermauerten. Andererseits könnte eine Verbessrung beim BIP auch dem Aktienmarkt weiter Schwung verleihen.
Welche Rolle spielt die Inflation?
Was steht noch auf dem Terminkalender? Der Mittwoch steht ganz im Zeichen der Inflation. Denn dann werden Teuerungsraten für den Oktober – sowohl allgemeine als auch die Kernraten – veröffentlicht. Geht man von den aktuellen Prognosen für die USA aus, dürfte sich das Tempo der Preisteuerung vorerst kaum erhöht haben, aber auch nicht abgeschwächt haben. Damit fiele die Teuerung als Signalgeber für die weitere Geldpolitik erst einmal aus.
Kommen wir zu Europa. Hier liegt der Fokus in der neuen Woche auf zwei Indikatoren-Gruppen. Einerseits verschiedene Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das Dienstleistungsgewerbe. Diese signalisieren bekanntlich, ob sich eine Wirtschaft eher in einer Expansion (Indexwerte über 50) oder in der Schrumpfung befindet.
Zeigt sich Europa stabilisiert?
Auf den Tisch kommen die Novemberdaten für Deutschland, Frankreich und die Euro-Zone. Dabei dürften wir im wesentlichen gehaltene Niveaus zum Vormonat sehen können, die allesamt über der wichtigen 50er Marke liegen.
Der zweite große Komplex, den Anleger in Europa im Blick haben sollten, sind verschiedene Stimmungs-Indikatoren. Dabei sticht erneut der Ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland hervor, der am Dienstag mitgeteilt werden soll. Dabei geht es um die Konjunkturerwartungen der Unternehmen bezüglich der nächsten 6 Monate.
Die Unternehmen haben das Wort
Geht es nach den aktuellen Analystenschätzungen, wird mit leichten Rückgängen oder unveränderten Werten in den Indikatoren (aktuelle Lage, Erwartungen und Gesamtindex) gerechnet. Was letztlich als Ausweis gelten könnte, dass die deutsche Wirtschaft weiterhin relativ optimistisch bleibt. Allerdings sind die dazugehörigen Umfragen vor den Terroranschlägen in Paris gemacht worden.
Unsere Quintessenz: Richtiges Störfeuer ist in dieser Woche von der Konjunkturseite nicht zu erwarten. Was bedeutet, dass die angehende Jahresendrallye, die den DAX schon über 11.000 Punkte hievte, weitergehen könnte. Bleiben Sie also auf der Käuferseite.
Mit besten Grüßen
Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs
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