Startschuss zur Berichtssaison: Kommt jetzt eine Rallye?

© zmu / Fotolia.com

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

am Donnerstag fällt der semi-offizielle Startschuss für die Berichtssaison der Unternehmen zum dritten Quartal. Vielleicht erinnern Sie sich noch daran, dass der Auftakt früher immer dem Aluminiumproduzenten Alcoa in den USA vorbehalten war, da er als erster Dow-Jones-Titel berichtete. Nun ist Alcoa zwar nicht mehr Mitglied im Dow-Jones-Index, doch die Börsianer wollen natürlich nicht von liebgewonnenen Terminen abrücken.

Aber es interessiert abseits solcher Details vor allem eine Frage: Wie gut – oder schlecht – haben die Unternehmen denn im zurückliegenden Quartal wirklich abgeschnitten? Wobei diese nun anstehende Quartalsberichtssaison unter einer ganz besonderen Prämisse stehen könnte.

 

Analysten liegen mit Gewinnprognosen regelmäßig daneben

Denn im Zuge der zeitweise extrem schwachen Börsenentwicklung bis hin zu massiven Kursverlusten in nur wenigen Tagen haben auch die Analysten umfassend ihre Gewinnschätzungen nach unten korrigiert. Das ist nicht ganz neu, hatten sich die Analysten doch auch schon in den letzten Quartalen immer sehr pessimistisch gegeben.

So waren im Vorfeld der jeweiligen Berichtsvorlagen im ersten und zweiten Quartal sogar Gewinnrückgänge für den S&P 500 Index erwartet worden. Tatsächlich wiesen die Unternehmen aus diesem Index im Durchschnitt wenigstens kleine Zugewinne aus. Womit etwas fortgesetzt wurde, das schon als historisch bezeichnet werden kann. Denn mindestens in den letzten 10 Quartalen hatten die Analysten immer mit ihren Gewinnprognosen unter den tatsächlichen Werten gelegen.

 

Zu viel Pessimismus?

Nun wird im Durchschnitt für den S&P 500 Index, immerhin einem der wichtigsten Indizes, weil eben auch sehr marktbreit, ein Gewinnrückgang um rund 5% erwartet. Doch der Detailblick zeigt:

Hier geht es nicht um die Prognose einer breit angelegten Wachstumsschwäche. Vielmehr werden hier die zweifellos deutlich reduzierten Gewinnerwartungen von Rohstoff- und Energiefirmen eingepreist, was dann den Durchschnitt so nach unten zieht.

 

Eine Erholung liegt in der Luft

Wie sollten Sie als Anleger damit nun umgehen? Zu ignorieren sind die schlechten Vorgaben sicherlich nicht. Aber der Markt könnte sich darauf den richtigen Reim machen und bei der Bewertung der Berichtssaison eben den Energie- und Rohstoffsektor weitestgehend ausklammern. Was konkret bedeuten würde, dass der Betrachtungsfokus mehr auf den anderen Branchen liegt, von denen positive Gewinnentwicklungen erwartet werden.

Was dann in der Schlussfolgerung dazu führen könnte, dass sich der Gesamtmarkt wieder entsprechend berappeln könnte. Sprich: Wenn sich die Mehrheit der Firmen erwartungsgemäß wieder mit einem hohen Prozentanteil von positiven Gewinnüberraschungen zeigt, sollte das den Aktien und damit eben auch dem Gesamtmarkt wieder Auftrieb geben. Und das wäre nicht nur auf Amerika begrenzt.

 

Wie Sie als Anleger auf die neuen Chancen reagieren können

Fazit: Bevor Sie bei Ihren Investitionen wieder in die Vollen gehen, sollten Sie den Start der Berichtssaison abwarten. Doch die Chancen sind deutlich gestiegen, dass wir am Ende vielleicht sogar einen „Goldenen Börsenherbst“ oder eine Weihnachts-Rallye bekommen.

Ein probates Mittel, um hier den Anschluss nicht zu verpassen, wären dann Stopp-Buy-Orders. Also vorfristige Kaufaufträge bei Ihrem Broker, wo Sie dann automatisch in die von Ihnen ausgewählten Aktien einsteigen, wenn diese ein bestimmtes Kursniveau überwunden haben. Das muss allerdings individuell festgelegt werden.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

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