Wie geht die Börse mit der neuen Griechen-Krise um?

Was die Börse in der neuen Woche bewegt

Was die Börse in der neuen Woche bewegt

Aus dem aktuellen kostenlosen Newsletter

“Wirtschaft-vertraulich”:

 

Liebe Leser,

wenn Sie die Berichterstattung über die neue politische Krise zwischen Griechenland und der restlichen Euro-Zone verfolgt haben, wird Ihnen sicher so wie uns das Sprichwort von „Zuckerbrot und Peitsche“ in den Sinn gekommen sein. Wobei aber nicht die Euro-Gruppe, die EZB oder gar der IWF Druck machen oder locken, dass die Griechen den eingeschlagenen Reform- und Sparweg weiterführen.

Vielmehr ist es die neue Regierung in der recht ungewöhnlichen Kombination der radikal-linken Syriza und der rechtskonservativen Partei „Unabhängige Griechen“, die derzeit die Euro-„Partner“ vor sich her treibt.

Partner haben wir dabei bewusst in Anführungszeichen gesetzt. Denn was vor und hinter den Kulissen stattfindet, kann man kaum noch als Partnerschaft bezeichnen. Vielmehr versucht die griechische Regierung, durch Aufkündigung von Vereinbarungen und nur kurze Zeit später wieder versöhnlichen Tönen die bisherigen Geldgeber im wahrsten Sinn weichzuklopfen.

 

Die Griechen werden einen neuen Deal bekommen

Und wie es scheint mit Erfolg. Denn wie am Wochenende in den Medien schon berichtet wurde, sucht die EU-Kommission nach neuen Geldtöpfen, um auch ohne IWF und EZB den Griechen weiter Geld leihen zu können. Steuergeld wohlgemerkt.

Damit zeichnet sich immer mehr das ab, was schon vor der Wahl eine hohe Wahrscheinlichkeit unter Marktexperten und Analysten genoss: Dass die Griechen einen neuen Deal bekommen, der auch ein Zurückdrehen bisheriger Sparpläne bedeuten wird.

Immerhin ein Gutes scheint die Sache ja zu haben. Denn grundsätzlich wird die ganze Malaise hauptsächlich als politisches Problem und weniger als ökonomisches Problem für die Euro-Zone wahrgenommen. Weshalb sich die Anleger auch weiterhin mehr mit Unternehmenszahlen aus der laufenden Quartalsberichtssaison und Konjunkturdaten beschäftigen.

 

Neue Konjunkturzahlen: USA weiter top, Europa so lala

Wobei die neue Woche wohl vor allem positive Impulse bringen dürfte. So kommen unter anderem am heutigen Montag die neuen Einkaufsmanagerindizes aus den USA heraus. Am Freitag folgt der Arbeitsmarktbericht für Januar. Bei Ersterem rechnen die Investoren damit, dass erneut die robuste Verfassung der US-Wirtschaft bestätigt wird.

Was dann auch für den Arbeitsmarktbericht gelten sollte. Ein Abbruch der seit Monaten stabilen Entwicklung am Arbeitsmarkt wäre eine handfeste Überraschung, die wohl derzeit fast alle auf dem falschen Fuß erwischen würde.

Und Europa? Da sollten Sie zum einen die Einkaufsmanagerindizes aus Spanien und Italien im Auge behalten und dann zum Wochenschluss noch die deutsche Industrieproduktion. Wobei alle diese Zahlen eins darstellen sollten: Dass Europa zwar kein Hort des Wachstums ist, aber auch nicht in eine Rezession schlittert.

Unser Fazit: Solange echte Hiobs-Botschaften aus Athen ausbleiben, dürfte die Börse auch in der neuen Woche recht ansprechend verlaufen. Wenn Sie sich bisher auf der Käuferseite positioniert haben, sind Sie da weiterhin gut aufgehoben.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

Bildnachweis: GeVestor

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