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BYD: Fast 50 % Kurschance nach den Zahlen?
Vor kurzem habe ich an dieser Stelle über die Chinesen von BYD berichtet. Ich weiß, dass viele Leserinnen und Lesern sich für das Unternehmen interessieren oder die Aktie sogar im Depot haben. Am 26.3. hat BYD die endgültigen Jahreszahlen vorgelegt. Die Notierungen zeigen, dass der Markt nicht zufrieden ist. Es lohnt sich, die Rahmenbedingungen auch nach den Jahreszahlen für 2023 noch einmal unter die Lupe zu nehmen.
BYD hat nicht enttäuscht
Das chinesische Unternehmen hat aus Sicht von Analysten offenbar enttäuscht, wie es der Reaktion zu entnehmen ist. Die wichtigste Kennzahl – aus meiner Sicht – ist der Nettogewinn. BYD hat 30,5 Mrd. Yuan angegeben. Schon vor kurzem hat BYD in den vorläufigen Zahlen dazu einen Nettogewinn in der Spanne von 29 bis 31 Mrd. Yuan angemeldet. Nun wird es interessant:
Die Analysten waren schon vor Wochen enttäuscht, sie hatten einen Nettogewinn von 31,5 Mrd. Euro erwartet – als reinen Mittelwert. Die Unterschiede sind relativ gering. 30,5 Mrd. Yuan sind genau in der Mitte der erwarteten Spanne und haben damit in keiner Weise eine neue Erkenntnis gebracht. Der Markt hat dennoch aktuell den Daumen gesenkt.
Binnen von fünf Handelssitzungen verlor die Aktie mehr als 6,2 % (inklusive des Tages, an dem BYD die Zahlen verkündete) – und auch kurz vor dem Osterfest gibt die Aktie etwas nach. Richtig verständlich bleibt das nicht.
BYD blickt positiv in die Zukunft
Heute hat BYD nun gemeldet, das Unternehmen rechne mit einem „Absatzsprung“ um 20%. Damit würde sich aus meiner Sicht ziemlich genau das Szenario einstellen, dass der Markt auch für das Jahr 2024 erwartet: Der Umsatz wird bei fast 98 Mrd. Euro erwartet, was einem Umsatzsprung um über 20 % entsprechen würde.
Wenn diese Erwartungen stimmen, dann ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im laufenden Jahr mit gut 15 zu bewerten. Das wäre deutlich niedriger als das, was der Markt oft und für lange Zeit für BYD gezahlt hat. Wenn der Umsatz im kommenden Jahr wie zu erwarten auf deutlich über 100 Mrd. Euro steigt (und die Gewinnmargen in etwa auf dem aktuellen Niveau von ca. 4,5 % bleiben), dann wird das KGV noch sinken. Derzeit lässt sich ein KGV (2025) von 12,5 errechnen.
Kurz: Wirtschaftlich ist die Aktie schlicht im Vergleich zu den eigenen Bewertungen günstig. Die Märkte haben die Zahlen in dem Sinne falsch interpretiert. Allerdings haben sie in einem Punkt recht, über den sich streiten lässt: Sowohl die USA wie auch die EU wollen Schutzzölle erheben bzw. ausweiten. Das würde am Ende dazu führen, dass BYD und Co. mehr Fabriken – oder schneller mehr Fabriken – in der EU oder in den USA aufbauen. Der Markt könnte sich dennoch irritiert zeigen. Am Ende bleibt also das Bild: BYD ist wirtschaftlich mit Bezug auf die aktuellen Daten sicherlich unterschätzt – Sorge haben verschiedene Marktteilnehmer nur der politischen Abhängigkeit wegen. Ich bin in diesem Punkt mittelfristig etwas gelassener. Analysten offenbar auch: Die sehen im Durchschnitt fast 50 % Chancen (das halte ich aktuell für übertrieben).
Börse bei BYD unzufrieden mit den Zahlen? Kein Grund – WKN: A0M4W9 – ISIN: CNE100000296
Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/CNE100000296/EI/byd-co-ltd/data
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Janne Jörg Kipp
Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“
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Redaktionsschluss: 28.03.2024, 10.30 Uhr
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