Immobilienblase? „Ein Tag vor 1929“ – der große Crash?

erst vor wenigen Tagen habe ich einen bemerkenswerten Artikel gelesen. Tatsächlich sehr aufschlussreich, was eine Wirtschaftsprüferin, Kunstsammlerin und Investorin in Immobilien sagte. Sie habe noch niemals in ihrem Leben das Gefühl gehabt, wir stünden nur noch einen Tag vor 1929. Es würde sich ein Chaos anbahnen, das aus „globaler Verschuldung, Flüchtlingsströmen und Immobilienblasen bestünde. Niemand ginge die Probleme an, ließ sie wissen. Sie stünde zudem mit dieser Meinung auf keinen Fall alleine da, insofern ist dies keine „Verschwörungstheorie“. Hat Sie recht?

Unglaubliche Preissteigerungen

Als Beleg sieht sie etwa die Steigerung bei den Immobilienpreisen. Es ist immerhin zwischen 2011 und 2017 durchschnittlich von 1.550 Euro auf 2.460 Euro nach oben gegangen, so ihr Argument. Das sei nicht gerechtfertigt. Rechnen wir nach: Dies sind 910 Euro pro Quadratmeter mehr, also über 50 % Preissteigerung bzw. annähernd 60 % binnen sechs Jahren. Zumindest im Immobilienbereich hat die Dame den Kern getroffen. Ob die Steigerungen nun „gerechtfertigt“ sind oder nicht, lasse ich dahingestellt. Es ist aber der niedrige Zins, die Geldflut, die uns in diese Zonen geführt hat.

Ein weiterer Investor spricht allerdings sogar von einer Parallele zum Immobilienboom in Spanien und dem folgenden Zusammenbruch dort. Die deutsche Regierung verliere die Übersicht und – das ergänze ich hier -, die Folgen für die Gesellschaft. Es könne zu einem Zusammenbruch am Immobilienmarkt kommen.

An sich bin ich der Meinung, dies passiert nicht. Denn die Eigentumsquote in Deutschland ist deutlich niedriger als in vielen anderen Ländern. Das wiederum bedeutet, im Zweifel werden die Immobilien dann auch nicht so massiv verkauft, wenn es zu einer Schwäche am Markt kommt. Damit wiederum ist an sich ausgeschlossen, dass die Preise sozusagen selbstständig unter Schwindsucht leiden. Zudem ist die Verschuldungsquote bei uns und unseren Haushalten nicht so groß wie in anderen Ländern. Würden die Preise fallen, dann wären wir im Durchschnitt nicht so sehr gezwungen, Immobilien abzustoßen. Daher meine ich, ein Crash ist bei uns nicht plausibel.

Ein anderes Problem…

…. Allerdings sehe ich auch: Die Regierung scheint den Überblick zu verlieren. Wir schließen allerlei Abkommen zum Beispiel zum Thema Bankenhaftung in der Euro-Zone ab. Damit soll das System an sich stabilisiert werden. Wenn eine Bank in Italien zusammenbricht, wird die gemeinsame Einlagensicherung greifen. Das ist ein nachvollziehbares System.

Nur sind die Probleme im Bankensektor größer, als unsere Regierung dies offenbar glaubt. Und hier treffen die Probleme mit Immobilienkrediten in Europa bei den künstlichen Zinsen, die ich oben angesprochen hatte, mit unserer Realität wieder zusammen. Die „faulen Kredite“, die nicht bedienbaren, werden in Europa tatsächlich relevant – dank der niedrigen und niedrigsten Zinsen.

Brechen die Immobilienpreise andernorts ein, dann wird es früher oder später zu deutlichen Schwierigkeiten am Finanzmarkt kommen. Deshalb ist auch ein großer Crash wie 1929 nicht unmittelbar, aber mittelbar niemals auszuschließen. Ihnen helfen nur Sachwerte, und selbst die nur dann, wenn Sie diese langfristig behalten. Hier meine Vorschläge für Sie – kostenfrei.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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