Notenbanken entscheiden über Fortsetzung der Rallye

Notenbanken haben die Märkte in der Hand

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Für die neue Börsenwoche sollten Sie sich richtig anschnallen.

Denn dem Markt bieten sich im Laufe der nächsten Tage gleich mehrere Stolpersteine durch Konjunkturdaten.

Mein größtes Augenmerk: Die Notenbanken diesseits und jenseits des Atlantiks halten die Fortsetzung der Rallye in der Hand.

Achten Sie vor allem auf den Mittwoch und Donnerstag. Die amerikanische Notenbank Fed macht dabei am Mittwoch den Anfang.

 

Was sagt die Fed zu weiteren Anleihenkäufen?

Von der Zinsseite her ist dabei nicht so viel zu erwarten. Der aktuelle Leitzins liegt bekanntlich bei 0,25%.

Und die Fed hatte schon des Öfteren klargemacht, woran sie sich orientieren will – an der Arbeitslosenquote.

Diese wird für den Berichtszeitraum April am Freitag verkündet und soll 7,6% betragen. Damit liegt sie immer noch mehr als 1 Prozentpunkt über dem Ziel der Fed. Diese hatte erklärt, erst unter 6,5% wieder am Zins schrauben zu wollen.

So wird die Sitzung der Fed vor allem auf deren weitere Haltung zu Anleihenkäufen fokussiert werden.

Wenn die Währungshüter erneut in Spiel bringen, die Käufe tendenziell zurückfahren zu wollen, wird das reflexartig für Turbulenzen am Kapitalmarkt sorgen.

 

EZB steht unter Entscheidungsdruck

Die üblichen Reflexe sollten Sie auch nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank EZB erwarten. Mit großer Sorge hatte ich in den letzten Tagen die Spekulationen auf eine weitere Zinssenkung in der Euro-Zone verfolgt.

Sorge deshalb, weil die erwartete Zinssenkung um 25 Basispunkte in der Realwirtschaft keinerlei Effekt haben wird.

Wenn die EZB das am Ende genauso sieht und den Markt entsprechend enttäuscht, könnte die Erholungsrallye im Markt sehr schnell zusammenbrechen.

In dieser Situation können Sie zwei Dinge sehr gut tun.

 

Handeln Sie anti-zyklisch

Erstens: Konzentrieren Sie sich mit Ihren Investments vor allem auf konjunkturunabhängigere, sprich weniger zyklische Branchen.

Dies sind bspw. Pharma, Nahrungsmittel oder Hersteller von klassischem Haushaltsbedarf.

Hier rücken drei Werte in meinen persönlichen Fokus. Den Beginn macht Bayer, die dank neuer Medikamente ein klares Gewinnplus im 1. Quartal melden konnte.

Im Nahrungsmittleberich bleibt die Schweizer Nestlé trotz jüngster Abschläge der wichtigste Wert. Wobei die aktuellen Kursverluste gerade zum neuen Einstieg bitten.

Und als dritten Wert sehe ich Procter & Gamble. Hier waren die Zahlen im Auftaktquartal zwar hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Doch ist das nachvollziehbar, weil sich das Unternehmen gerade neu ausrichtet. So laden auch hier die jüngeren Rücksetzer eher zum Einstieg ein.

 

Beachten Sie die Stopp-Loss-Absicherungen

Zweitens: Sie sollten weiterhin auch an die besprochenen Stopp-Loss-Absicherungen denken.

Bei neuen Positionen hat sich je nach Volatilität ein Stopp-Loss zwischen 8% und 12% unter dem Einstandskurs bewährt.

Bei schon bestehenden Positionen sollten Sie in Gewinnsituationen daran denken, regelmäßig die Stopps nachzuziehen.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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