Wie der Ölpreis die Aktienkurse beeinflusst

© Nes Jerry / Fotolia.com

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Aktuell sinkt der Ölpreis an den Märkten wieder. Dies hat die Stimmung an den Aktienbörsen am Freitag schon wieder etwas verhagelt. An sich ist das doch erstaunlich, denn die sinkenden Kosten müssten das Ergebnis der Unternehmen positiv beeinflussen. Momentan müssen Sie jedoch mit verschiedenen psychologischen Problemen an den Aktienmärkten rechnen.

Konjunkturangst

Sowohl in den USA wie auch bei uns in der Eurozone ist die Angst vor einer schlechten Konjunkturentwicklung relativ groß. Die niedrigen Zinsen zeigen, dass auch die Zentralbanken dagegen steuern wollen.

Eines der sichersten Signale für die Beurteilung der Konjunktur ist indes der Ölpreis. Wenn die Nachfrage sinkt, dann interpretieren das die meisten Analysten als Signal für schlechte Wirtschaftsdaten.

Sehen wir uns die Entwicklung einmal kurz an: Im vergangenen Monat hat der Preis immerhin schon wieder um fast 6 % nachgegeben. Das hatten sich Volkswirte anders vorgestellt. Binnen Jahresfrist ist der Ölpreis trotz des ohnehin schon niedrigen Niveaus um fast 2 % gefallen. Es ist also nicht vorangegangen.

Innerhalb der vergangenen drei Jahre fiel der Preis sogar um satte 56 %. Das zeigt, wie schlecht es um die Weltkonjunktur im Vergleich zu sonstigen Jahren bestellt ist. Die Auseinandersetzungen im Nahen Osten sowie im gesamten Mittelmeerraum haben die Stimmung weitgehend verhagelt. Das sollten wir an den Aktienbörsen im Blick behalten.

69 % vom Maximum entfernt

Erinnern Sie sich noch an den 4. Dezember 2003? Damals erreichte der Rohölpreis der Sorte WTI mit 145,51 Dollar pro Fass seinen Rekordstand. Davon sind wir aktuell immerhin 69 % entfernt. Damals stiegen die Börsen allerdings dennoch. Das wiederum zeigt, dass der Ölpreis nicht der alles entscheidende Faktor ist.

Ein hoher Ölpreis kann wie aktuell geschehen die Börsen zwischenzeitlich immer mal wieder ausbremsen. Die grundsätzliche Entwicklung allerdings geht stets aufwärts. An den Aktienmärkten sind die stärksten Unternehmen der Welt notiert. Wer keine Gewinne erzielt und in Form von Dividenden an uns Aktionäre ausschüttet, wird durch ein anderes Unternehmen ersetzt.

Das garantiert nach und nach steigende Kurse, unabhängig vom Ölpreis. Die kurzfristige Psychologie durch fallende Ölpreise können Sie demnach langfristig nutzen, um sich vergleichsweise günstig mit Aktien einzudecken. Wer jetzt solche Dividendenperlen wie aus dem „Depot-Brief“ erwirbt, wie es etwa Procter&Gamble oder Johnson&Johnson aus den USA sind, hat davon langfristig einen Vorteil.

Diese Unternehmen schütten seit Jahrzehnten Jahr für Jahr hohe Dividenden aus und steigern diese permanent. Noch dazu werden die Dividenden quartalsweise ausgezahlt. Sie kassieren also permanent. Deshalb sollten Sie die niedrigeren Kurse nutzen. Kaufen Sie vor dem heißen Herbst.

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