Handelskammern: Veröffentlichen Führungskräfte-Gehälter

Erste Handelskammern haben damit angefangen, die Gehälter ihrer Führungskräfte offen zu legen. Das forderten die Kritikern der Zwangsmitliedschaften schon seit geraumer Zeit. Wodurch die Transparenz-Welle ausgelöst wurde und was bisher dabei ans Licht kam, lesen Sie hier.

Erste Gehälter aus Handelskammern offengelegt

Die Offenlegung der Gehälter der Führungskräfte in Handelskammern wurde schon lange Zeit von scharfen Kritikern der Zwangsmitgliedschaften gefordert. Womöglich war es sogar die Hauptforderungen, Transparenz über die Gehaltspolitik in Handelskammern zu schaffen.  Dieser Forderung wurde jetzt erstmalig nachgegangen. Ausgelöst wurde diese überraschende „Bereitschaft“ durch den Druck des Bayerischen Rechnungshofs. Der hatte sich das Recht, die IHK Schwaben zu prüfen, vor dem Bundesverwaltungsgericht erstritten.

Handelskammern in Schwaben und Bayern legen dar

Durch diesen Rechtsfall ist die IHK Schwaben eine der ersten Handelskammern, die mit der Offenlegung den Anfang machen. Es folgten die IHK für München und Oberbayern. Nürnberg will auch nachziehen und die Gehälter der Führungskräfte in der Kammer preisgeben. Bundesweit haben vor allem die mittleren und größeren Handelskamemrn angekündigt, demnächst ebenfalls zu reagieren.

Kleine und mittlere Handelskammern sperren sich gegen die Veröffentlichung

Kleine und mittlere Handelskammern wollen die Gehälter nicht offenlegen.

Kleine und mittlere Handelskammern wollen die Gehälter nicht offenlegen.

Im Gegensatz zu den großen Handelskammern wollen sich viele kleinere und mittlere Kammern gegen die Veröffentlichungen sperren. Der Grund dafür dürfte sein, dass die Höhe der Gehälter bei den Mitgliedern auf großen Unmut stoßen könnte. So kassiert das dreiköpfige Führungsteam in München 621.000 €, bei den Schwaben sind es 403.000 €. Aufwendungen zur Altersvorsorge seien darin nicht enthalten. Die enormen Beträge sorgen für noch mehr Kritik. Und schon vor der Offenlegung der Gehälter wurde das System der Handelskammern in Deutschland immer wieder angeprangert. Dass Führungskräfte sich hier eine goldene Nase verdienen, wird diese negative Einstellung noch schärfen.

Die enormen Beträge sorgen für noch mehr Kritik. Denn: Die Handelskammern tragen keinerlei unternehmerisches Risiko. Durch das System der Zwangsmitgliedschaft, das bei Handelskammern vorliegt, besteht kein Wettbewerb weder unter den Kammern, noch in der freien Wirtschaft.

Orientierung an öffentlichem Dienst

Bei der Festlegung der Gehälter von Führungskräften in Handelskammern hat der  Bayerische Landesrechnungshof vorgeschlagen, das Gehalt am öffentlichen Dienst zu orientieren. Der Vorschlag ist naheliegend. Auch hier besteht kein wirtschaftlicher Erfolgsdruck und die Verantwortung die Führungskräfte tragen, könnte vergleichbar sein. Zumindest wesentlich vergleichbarer als die Gehälter der freien Wirtschaft im Vergleich zu denen der Handelskammern.

Diesen Vorschlag an die Handelskammern hat das Bayerische Wirtschaftsministerium jedoch – warum auch immer – abgelehnt. Wie der Streit um die Handelskammern weitergeht und welche Rolle die Gehälter der Führungskräfte spielen, werden wir weiterhin hier auf deutscher-wirtschaftsbrief.de verfolgen..

Über Redaktion deutscher-wirtschaftsbrief.de

keine Kommentare...

Hinterlasse eine Antwort