Fed sorgt für Kursfeuerwerk an der Börse

Fed löst Kursfeuerwerk aus

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Die amerikanische Notenbank Fed (Federal Reserve) sorgte gestern für ein spätes Kursfeuerwerk an der Wall Street. Und Sie können sicher sein, dass dies nicht nur heute, sondern auch in den nächsten Tagen in Europa ebenfalls aufgegriffen wird. Was ist passiert?

Auf der gestrigen Sitzung des Offenmarktausschusses hat die US-Notenbank so eine Art Kehrtwende hingelegt. So jedenfalls ist die allgemeine Interpretation bei vielen Analysten und Investoren.

 

Spekulation über Straffung der Geldpolitik brachte Kursverluste

Sie erinnern sich: Fed-Chef Ben Bernanke hatte vor einigen Monaten einen Fahrplan vorgestellt, mit dem sich die Notenbank aus ihren bisherigen monatlichen Anleihenkäufen zurückziehen wollte. Das sorgte für heftige Turbulenzen an der Börse.

Sie werden es besonders zu spüren bekommen haben, wenn Sie Anleihen besitzen. Denn im Zuge dieser Überlegungen des Fed-Chefs stiegen die Renditen bei amerikanischen Staatsanleihen kräftig an und zogen auch die Kurse anderer Anleihen nach unten.

Nun wurde seit Wochen heftig darüber spekuliert, dass die Notenbank bereits in diesem Monat mit einer ersten Reduzierung der Anleihenkäufe beginnen könnte. Die konkreten Folgen im Anleihenhandel wären streng genommen minimal. Doch es geht hier um die psychologische Wirkung.

 

Steigende Renditen weltweit

Denn damit wäre das entscheidende Signal gesetzt, dass die Notenbank ihre bisherige ultra-lockere Geldpolitik beenden möchte. Durch die globalen Verbindungen der Anleihenmärkte hätte das auch für Sie als Anleger hier in Europa konkrete Folgen.

Und steigende Renditen heißen ja auch fallende Kurse. Das beträfe vor allem Anleihen mit längeren Laufzeiten, da sie bei einem allgemein steigenden Zinsniveau besonders unattraktiv werden.

 

Kehrtwende: Doch noch keine Reduzierung der Anleihenkäufe

Mit dem gestrigen Mittwoch ist diese ganze Spekulation erst einmal wieder zu den Akten gelegt. Denn die Notenbänker entschieden sich dafür, vorerst keine Änderungen am Volumen ihrer Anleihenkäufe vorzunehmen.

Sie wollen weiter darauf warten, dass die Konjunktur in Amerika weitere Beweise dafür liefert, dass sie sich robust entwickelt. Außerdem soll der Arbeitsmarkt ebenfalls den Nachweis seiner nachhaltigen Stabilität führen.

Wenn Sie die Ausgabe von „Wirtschaft vertraulich“ vom vergangenen Montag gelesen haben, dürfte Sie aber diese Entscheidung nicht überraschen. Montag und schon davor hatte ich mehrmals darauf hingewiesen, dass die Fed längst nicht das Tempo anschlagen würde, wie es sich der Markt ausmalt.

Zumal die Währungshüter – wenn auch nicht primär – auch Rücksicht auf die politischen Risiken in Amerika (Haushaltsverhandlungen, Schuldenobergrenze) nehmen.

 

Börse hat aufs falsche Pferd gesetzt- das ist Ihre Chance

Als Fazit können Sie ziehen: Die Börse hat sich wieder einmal in ihrer eigenen Verunsicherung verstrickt und aufs falsche Pferd gesetzt. Dass es irgendwann zu einer ersten Straffung der Geldpolitik kommt, steht außer Frage.

Doch – um es etwas drastisch zu formulieren: Sich aus Angst vor dem Tod selbst umzubringen, ist töricht. Für Ihre Kapitalanlagen heißt das: Nutzen Sie die Chancen, die Ihnen jetzt diese Überraschungsrallye bietet.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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