Geschenkidee zu Weihnachten: Wie wär´s denn mal mit Aktien?
Aus dem aktuellen kostenlosen Newsletter
“Wirtschaft-vertraulich”:
Liebe Leser,
mal eine Frage mit Augenzwinkern: Haben Sie denn schon alle Weihnachtsgeschenke zusammen? Falls Sie noch Ideen benötigen, wie wäre es denn mal mit Aktien? Eher unkonventionell, meinen Sie. Aber gerade mit Blick auf die nähere Zukunft könnte dies ein Geschenk sein, das sich selbstständig vermehrt. Natürlich, wenn man auf die richtigen Werte setzt.
Der Optimismus, der aus solch einer Empfehlung spricht, hat einen Namen: EZB. Denn die Europäische Zentralbank tut derzeit alles, um die Börsenparty am Laufen zu halten. Natürlich sind die Maßnahmen der Zentralbänker nicht direkt auf die Aktien- und Indexkurse ausgerichtet. Aber sie sind eine durchaus willkommene Nebenwirkung.
Kampf gegen schwache Inflation treibt Börse an
Zielen tut die EZB auf die Inflation bzw. auf ihr derzeitiges Nicht-Vorhandensein. Haben Sie bislang meinen Newsletter verfolgt, wissen Sie bereits, warum eine vernünftige Teuerungsrate für das Wirtschaftswachstum wichtig ist. Wenn nicht, hier die Kurzformel: Fallen die Preise, investieren die Unternehmen nicht und kaufen die Verbraucher nicht ein, weil sie auf noch niedrigere Preise warten. Das ist in solch einer Situation ökonomisch für den Einzelnen sinnvoll, für die gesamte Volkswirtschaft verheerend.
Auch deshalb überschwemmt die EZB derzeit den Markt mit billigem Geld. Denn wenn Geld bzw. dessen Beschaffung (z. B. über Kredite) billig ist, verliert es an Wert. Und diese Entwertung über die sprichwörtliche Geldpresse soll dazu führen, dass die Unternehmen und Konsumenten wieder mehr und schneller Geld ausgeben und damit die Inflation anfachen. Mit dem Ergebnis, dass durch die höheren Preise, die bei einer höheren Nachfrage durchgesetzt werden könnten, die Unternehmensumsätze und -gewinne steigen und die gesamte Volkswirtschaft wieder wächst.
EZB-Gelder landen auch am Kapitalmarkt
Warum der Markt die Versuche der EZB, die Inflation zu stimulieren, so feiert, hat aber noch einen weiteren Grund. Denn man braucht sich nicht darüber täuschen, dass all das frische Geld über Kredite in die Realwirtschaft fließt. Vielmehr landet ein signifikanter Prozentsatz davon am Ende selbst auf dem Kapitalmarkt in Form von Anlagen in Aktien, Anleihen oder anderen aussichtsreichen Instrumenten.
Wobei aktuell vor allem die Aktien favorisiert werden. Denn sie würden von einer gewollten konjunkturellen Belebung am stärksten profitieren. Dadurch können die Gewinnaussichten der Unternehmen verbessert werden und ihre Börsenbewertungen günstiger erscheinen. Mit dem Ergebnis, dass die Aktien erneut stärker nachgefragt werden. Hier schafft sich die Börsen-Rallye ihren eigenen Treibstoff.
Wenn Sie als Anleger diese Mechanismen kennen, können Sie auch sinnvoll diese Rallye für sich nutzen. Wobei nach wie vor mein Rat gilt, auf solide konjunkturabhängige Werte zu setzen. Solide bedeutet dabei, dass es sich hier um Dividendenzahler handeln sollte, die Ihnen eine faktische Mindestverzinsung Ihres Kapitals abseits möglicher Kursgewinne bieten. Und konjunkturabhängig, deshalb, weil sich eben darauf das ganze Wirken von Zentralbank und Euro-Politik derzeit ausrichtet.
Mit besten Grüßen
Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“
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