Neue Börsenwoche: Knickt der Markt jetzt dauerhaft ein?

Die Gefahr einer Korrektur wächst

Die Gefahr einer Korrektur wächst

Aus dem aktuellen kostenlosen Newsletter

“Wirtschaft-vertraulich”:

Als Anleger haben Sie derzeit einen schweren Stand. Denn auf die Aktienbörse prasseln zu viele negative Einflüsse ein, als dass sich der Markt wieder nach oben orientieren könnte.

Das Risiko dabei: Aufgrund des vorhandenen Bewertungsumfeldes könnte sich aus der momentanen Schwäche eine ausgedehnte Korrektur ergeben mit deutlich zurückfallenden Kursen. Was belastet den Markt im Einzelnen?

 

Krim-Krise als Dauerbelastung

Die politischen und militärischen Spannungen um die ukrainische Halbinsel Krim sind derzeit auf geopolitischer Ebene das größte Risiko. Die letzten Tage haben gezeigt, dass Russlands Präsident Putin zielstrebig daran arbeitet, die Krim in seinen Machtbereich zu holen.

Auf der anderen Seite wissen Amerikaner und Europäer nicht, was sie dagegen ernsthaft ausrichten können. Das schafft Frustrationen, welche die Lage nur weiter verschärfen. So erscheint mir beispielsweise die inzwischen verkündete Ausweitung eines amerikanisch-polnischen Militärmanövers in dieser Situation ein sehr problematisches Signal gen Moskau.

 

China sorgt wieder für Wachstumsängste

Aber auch ökonomisch liegt derzeit einiges im Argen. China sorgt wieder einmal mit deutlich schlechteren Exportzahlen für neue Ängste, dass der derzeit weltweit größte Wachstumstreiber in eine neue ökonomische Delle gerät. Das hätte Folgen auch für die Wachstumsaussichten vieler anderer Volkswirtschaften.

Das lässt sich auch bereits daran ablesen, dass die jüngsten Konjunkturdaten, z. B. aus den USA, keine konkrete Richtung vorgaben, sondern teils sehr widersprüchlich ausfielen. Für Sie als Investor sollte das ein Warnsignal sein.

 

Aktienbewertungen auf Anschlag

Gewarnt sein sollten Sie auch von den weiterhin hohen Bewertungsniveaus an der Börse. Ein Blick auf die Indizes zeigt dabei: In den meisten Indizes sind die aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) – bezogen auf die Bandbreite der letzten 5 Jahre – sprichwörtlich auf Anschlag.

So liegt das KGV im DAX bei rund 13 und damit am oberen Ende der 5-Jahres-Spanne. Beim Euro Stoxx 50 und den amerikanischen Indizes sieht es nicht anders aus.

Im Umkehrschluss liegen die Dividendenrenditen in den Indizes am unteren Ende einer 5-Jahres-Spanne. Der DAX bringt es dabei aktuell auf rund 3%. Ordnen Sie das richtig ein: Dividendenpapiere sind weiterhin ein wichtiges Instrument, um sowohl stabile Renditen zu erzielen als sich auch gegen Marktschwankungen abzusichern.

Doch wenn ein Markt zunehmend unattraktivere Dividendenrenditen anbietet, werden sich die Anleger vom Aktienmarkt abwenden und dem dann wieder interessanteren und sicheren Anleihenmarkt zuwenden.

 

So sichern Sie sich gegen die aktuellen Marktrisiken

Die bisher hier im Newsletter beschriebenen Schlussfolgerungen bleiben also gültig: Agieren Sie bei Ihren Investments nicht mit der sprichwörtlichen Gießkanne, sondern wählen Sie sehr differenziert aus.

Definieren Sie selbst konkret Ihren Anlagehorizont, z. B. lang- oder eher kurzfristig. Nur so haben Sie auch die richtige Entscheidungsgrundlage bei Kursschwankungen. Und nie vergessen: Absichern, absichern, absichern.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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