Neue Börsenwoche: Neue Risiken für die Aktienkurse

© Gina Sanders / Fotolia.com

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Für Sie als Anleger dürfte die zurückliegende Woche sicherlich nervlich anstrengend gewesen sein. Vor allem der Kursrutsch am vergangenen Donnerstag zeigte, wie fragil und anfällig die derzeitige Börsensituation ist. Und auch, wenn sich die Märkte zum Wochenschluss etwas stabilisieren konnten, so kann ich leider noch keine Entwarnung geben.

Denn die neue Börsenwoche hält erneut Termine bereit, die über ein großes Enttäuschungspotenzial – und damit auch Rückschlags-Möglichkeiten in den Kursen – verfügen.

 

USA: Deutlicher Rückschlag bei Wirtschaftswachstum?

Dies gilt insbesondere für den amerikanischen Terminkalender in dieser Woche. Dort schauen alle besonders auf den Freitag, wenn die zweite Schätzung zum Wirtschaftswachstum im 4. Quartal 2013 veröffentlicht wird. Wenn Sie es noch nicht wissen:

Das für die Datenerhebung zuständige Bureau of Economic Analysis gibt für das vierteljährliche Wirtschaftswachstum drei, im monatlichen Abstand folgende, Schätzungen heraus. Diese setzen sich aus einem Mix aus schon bekannten tatsächlichen Daten, revidierten Daten und Schätzungen zusammen.

Besonders die Daten zu den Aktivitäten der Unternehmen und Verbraucher finden meist erst größeren Einfluss ab der zweiten Schätzung. Deshalb kommt es auch oft zu gravierenden Unterschieden zwischen erster und zweiter Schätzung.

 

Einzeldaten weisen auf Schwäche hin

Dies könnte auch diesmal der Fall sein. Denn inzwischen bekannte Einzeldaten zeigen, dass die bisherigen Zahlen für die Lagerinvestitionen der Unternehmen als auch die Konsumausgaben der Verbraucher zu hoch angesetzt waren.

So liegen die Prognosen der Analysten zum Wirtschaftswachstum mit geschätzten 2,5% nun auch deutlich unter der ersten veröffentlichten Schätzung, die bei 3,2% lag.

Doch damit nicht genug. Auch bei den Auftragseingängen langlebiger Güter wird im Markt mit einem erneuten Rückgang in der amerikanischen Industrie gerechnet. Allerdings könnte das Minus relativ moderat ausfallen und gut mit den aktuell schwierigen Witterungsbedingungen in großen Teilen der USA begründet werden. Eine negative Marktreaktion wäre also nicht unbedingt notwendig.

 

Wie ist die Stimmung bei deutschen Unternehmen?

In Europa geht es in dieser Woche weniger um harte Datensätze, sondern vielmehr um Stimmung. Den Auftakt macht heute Vormittag schon Deutschland mit der Bekanntgabe des Ifo-Geschäftklimaindex.

Im Vorfeld war hier mit einer leichten Verbesserung gerechnet worden, wobei die Einschätzungen der befragten Unternehmen zur aktuellen Lage besser, die zu den Erwartungen schwächer ausgefallen sein könnten.

 

Neuer Stoff für die Deflationsdiskussion

Ansonsten geht es am Wochenschluss noch um die weitere Inflationstendenz. Denn am Freitag wird noch die vorläufige Teuerungsrate für Februar in der Euro-Zone veröffentlicht.

Mit geschätzten 0,7% wäre hier eine Stabilisierung zu den Werten des Vormonats zu erwarten. Wenn die Teuerungsrate allerdings erneut zurückgeht, dürfte die Deflationsdiskussion in Europa neue Schärfe bekommen.

Wie Sie Ihr Depot in einem deflationären Umfeld ausrichten können, habe ich Ihnen bereits Ende letzten Jahres hier im Newsletter aufgezeigt. Bitte lesen Sie noch einmal im Artikel „Deflationsgefahren in Europa: Was können Sie tun?“  nach.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

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