Weichenstellung für eine Sommer-Rallye?

Sommer-Rallye? Was sagen die Wirtschaftsindikatoren?

Sommer-Rallye? Was sagen die Wirtschaftsindikatoren?

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

in dieser Woche könnte sich für Ihre Investments entscheiden, ob es doch noch eine Sommer-Rallye geben kann oder ob die Börse in ihrem Seitwärtstrend verharrt. Denn im Laufe der Woche kommen gleich mehrere wichtige Wirtschaftsdaten in Amerika und Europa auf den Tisch.

In Amerika sind dies im wesentlichen die erste Schätzung für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 1. Quartal, der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im April und der Arbeitsmarktbericht, ebenfalls für den April.

Europa bekommt es mit mehreren Stimmungsindikatoren aus der Industrie zu tun. Gleichzeitig werden Inflationsdaten, vor allem aus Deutschland, präsentiert. Und es gibt BIP-Zahlen und Einkaufsmanagerindizes aus der Euro-Peripherie.

 

Risiko US-Wachstum

Ein ganzer Korb an Daten also, der die Börse beeinflussen kann. Für Ihre eigenen Dispositionen sollten Sie dabei vor allem den Mittwoch im Auge behalten, wenn die BIP- Zahlen in Amerika veröffentlicht werden. Schätzungen gehen davon aus, dass nach 2,6% im Vorquartal das Wachstum im Auftaktquartal 2014 nur 1,1% betragen hat.

Sie können damit rechnen, dass diese Prognose schon in den aktuellen Kursen verarbeitet ist. Allerdings besteht weiterhin das Risiko, dass, wenn die Schätzungen zutreffen oder noch unterboten werden, es erneut zu Verkaufsdruck am Markt kommt.

 

Wie denkt die Fed?

Der Mittwoch ist auch in anderer Hinsicht Ihr Schlüsseltag in dieser Woche. Denn dann tagt auch der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed. Dieser Ausschuss entscheidet über die weitere Geldpolitik und es ist als erstes anzunehmen, dass der aktuelle Zinssatz nahe Null beibehalten wird. Wenig überraschend wird wohl auch entschieden werden, die Rückführung der Anleihenkäufe fortzusetzen.

Was allerdings schon im Vorfeld für Unruhe sorgt, ist die Frage, wie sich die Fed zum weiteren Zinsausblick stellt. In den vergangenen Wochen gab es diesbezüglich ja viel Diskussionsstoff, weil die Fed und ihre Chefin Janet Yellen zum Teil sehr unterschiedliche Signale über den Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung sendeten.

So hoffen die Anleger bei jeder neuen Sitzung mit einem weiteren Puzzlestein, um die Gedanken der Fed-Leute zur weiteren Geldpolitik besser entschlüsseln zu können.

 

Unternehmensbilanzen nicht vergessen

Wirtschaftsdaten und Geldpolitik müssen Sie sich insgesamt als den Rahmen vorstellen, der das Börsengeschehen ganz grundsätzlich beeinflusst. Darüber hinaus gibt es aber auch Faktoren, die eher die Tages-Form der Aktien beeinflussen.

Das sind einerseits die Vorgänge in der Ukraine und andererseits die derzeit laufende Quartalsberichtssaison. Während bei der Ukraine-Krise aktuell trotz der sichtbaren Eskalation der Einfluss auf die Börsenstimmung etwas schwindet, dürfte der zunehmend gefüllte Terminkalender bei den Unternehmensbilanzen für mehr Volatilität sorgen.

Als richtungsweisend für die Stimmung am Gesamtmarkt würde ich dabei die Zahlenpräsentationen von Bayer (heute), eBay (Dienstag) und Daimler (Mittwoch) ansehen.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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