Neue Börsenwoche: Wieder bessere Kurse?
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“Wirtschaft-vertraulich”:
Erleben wir an der Börse gerade ein Déjà-vu? Die letzten Tage standen ganz im Zeichen von Kursverlusten, auch wenn es den einen oder anderen Stabilisierungsversuch gab. Das wurde damit begründet, dass vor allem bei den Technologiewerten Bewertungs-Anpassungen dringend notwendig seien.
Doch es ist nicht zu weit hergeholt, erneut gen Osten zu zeigen. Denn die Verschärfung der Lage in der Ost-Ukraine hat erneut das Thema „politische Börse“ auf die Agenda gesetzt.
Die Gefahr besteht, dass die Vorgänge in der Ost-Ukraine einen deutlich negativeren Einfluss auf die Börse haben, als es bei der Krim der Fall war. Denn hier ist auch das militärische Konfrontations-Potenzial größer.
Aber es besteht natürlich auch erneut die Möglichkeit, dass die Anleger dieses Thema schnell abhaken, weil schlicht die wirtschaftliche Dimension fehlt (oder sie nicht gesehen wird). Hinzu kommt natürlich die Erwartung, dass weiterhin an diplomatischen Lösungen gearbeitet wird.
Ökonomie übertrumpft Politik
Ein Indiz dafür ist, dass in den einschlägigen Marktanalysen das Wort Ukraine kaum noch vorkommt. Vielmehr schauen die Investoren auf volkswirtschaftliche Daten. In dieser Woche spielen dabei die Verbraucherpreis-Daten aus den USA und die dortigen Einzelhandelsdaten eine größere Rolle. Was nachvollziehbar ist. Denn der private Konsum bleibt nach wie vor die wichtigste Komponente für das amerikanische Wirtschaftswachstum.
Europa hat vom Terminkalender nicht so viel aufzubieten. Allenfalls den ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen in Deutschland und der Euro-Zone am Dienstag sollten Sie sich merken.
Blick auf Unternehmenszahlen
Darüber hinaus gewinnt die aktuelle Quartalsberichtssaison ab dieser Woche an Fahrt. Wobei Sie in den nächsten Tagen vor allem auf amerikanische Bank- und Technologietitel achten müssen. Bei den Kreditinstituten eröffnet am heutigen Montag die Citigroup den Reigen, gefolgt von American Express am Mittwoch. Donnerstag gibt es dann noch die Zahlen von Goldman Sachs und Morgan Stanley.
Bei den Technologiewerten dürften vor allem Intel am Dienstag und Google am Mittwoch im Fokus stehen. Für den deutschen Markt ist es die SAP, die mit ihren Zahlen am Donnerstag in den Mittelpunkt rücken dürfte.
Seien Sie geduldig
Da die meisten Analysten davon ausgehen, dass die Unternehmensberichte im Durchschnitt gut bis sehr gut ausfallen könnten, sollte das dem Markt nach den jüngsten Rückschlägen helfen.
Aktuell rate ich Ihnen aber noch dazu, mit Augenmaß zu agieren und nicht vorweg zu kaufen. Erst müssen die Zahlen und Ausblicke auf den Tisch liegen. Dann ist noch genügend Zeit, um einzusteigen, da die Kurse ja doch zum Teil recht stark zurückgekommen waren.
Mit besten Grüßen
Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“
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