Achtung: Bargeldverbot!

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Gestern in den Nachrichten hörte ich eine „gute Botschaft“, wie suggeriert wurde. Deutschland nutzt immer weniger Bargeld. Ein Radiomoderator kommentierte, wie praktisch es auch sei, dass das kleine Plastikgeld oder Online-Überweisungen uns das Leben so einfach machen. Ehrlich gesagt: Ich bin weniger gut gelaunt ob solcher Nachrichten. Deutschland fängt an, das Bargeld wie von selbst abzuschaffen.

Land des Bargelds

Bislang sind wir noch das Land des Bargelds. Wir zahlen lieber als alle anderen mit Bargeld. Wir sind es wahrscheinlich noch aus den guten alten DM-Zeiten gewohnt, dass Geld einen Wert hat. Fühl- und sichtbar. Doch Bargeld stört. Jedenfalls die Politik, die möglichst unbares Geld benötigt, um zweierlei zu erreichen: Das Geld kann sich unbar wesentlich schneller vermehren (lassen) und es lässt auch mehr Kontrolle über unser Verhalten zu.

Geld wird elektronisch erzeugt, indem Banken Einlagen von ehedem barem Geld einfach weiter verleihen, jedenfalls zu mehr als 90 %, wenn die Kreditgeschäfte gut laufen. Jede elektronische Gutschrift auf dem Konto des Kreditnehmers ist rechtlich neues Geld. Er kann es nutzen. Von diesem „Guthaben“ wiederum, dem neuen Geld, kann die Bank wieder mehr als 90 % verleihen, weil es oft nicht vollständig genutzt wird. Kredite erzeugen nicht nur Geld, sie sind Geld. Es liegt nahe, dass Bargeld, also physisches Geld, nur einmal verliehen werden kann. Deshalb ist Bargeld bei Banken und in der Politik unbeliebt.

Bargeld liefert zudem den Vorteil, dass Sie anonym kaufen wollen. Das muss ja nicht gleich ein illegales Geschäft sein. So kaufen sich einige von Ihnen, liebe Leser, vielleicht Briefmarken oder Gold, um für schlechtere Zeiten ein Tauschmittel in der Hand zu halten. Andere kaufen sich vielleicht Bücher, ohne dem Staat mitteilen zu wollen, welche genau das sind. All das wird vorbei sein, wenn es kein Bargeld mehr gibt oder gäbe. Schon lange arbeiten aber genau diese Staaten daran, dass das Bargeld zumindest weniger genutzt wird als bislang. In Deutschland geben wir das Bargeld jetzt freiwillig auf – oder etwas davon. Wir nutzen erstmals mehr unbares Geld als bares Geld.

Alarmzeichen?

In Schweden werden bereits gut 80 % aller Einkäufe ohne Bargeld abgewickelt. Tankstellen oder Banken müssen das Bargeld teils gar nicht mehr annehmen. Dort sind Bürger also fast gezwungen, auf elektronisches Geld zurückzugreifen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor fast einem Jahr in einem Papier darlegen lassen, wie Regierungen ihre Bürger nach und nach dazu überreden können, nur noch E-Geld zu benutzen.

Zurück zu uns: In Deutschland also nimmt die Bargeldnutzung ab. Zumindest als Tauschmittel. Denn tatsächlich wird weniger als 10 % des umlaufenden Bargelds für das Kaufen genutzt. Der Rest muss also irgendwo gehortet werden. Für schlechte Zeiten. Genau dieses Geld möchte der Staat natürlich am liebsten kontrollieren. Deshalb wird Bargeld auch unbeliebter – jedenfalls bei den Regierungen der EU. Bevor es tatsächlich eines Tages zu einem Bargeldverbot kommen „kann“, schlage ich Ihnen deshalb vor: Horten Sie Vermögen auch in Sachwerten wie Immobilien oder Aktien.

Aktien sind als Anteile von Unternehmen zwar bei Banken – elektronisch – gelagert, lassen sich aber nicht „verbieten“ oder abschaffen. Selbst, wenn es eine andere Währung gäbe, in ferner Zukunft, dann würden Aktien eben in der neuen Währung bewertet. Vom Markt und nicht vom Staat. Zudem können Sie Aktien jederzeit in andere Länder transferieren, also im Ausland auf Konten halten. Bargeld, wie wir es heute noch kennen, ist sperriger. Schon heute müssen Sie Bargeld beim Grenzübertritt deklarieren. Das Thema „Bargeld“ werden wir im „Deutschen Wirtschaftsbrief“ sehr genau beobachten. Über die nächsten Monate und auch Jahre. Hier finden Sie erste Hinweise: Einfach kostenfrei klicken.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

P.S. Jamaika ist Geschichte. Der Koalitionsvertrag ist durch. Jetzt haben viele Angst um die Stärke der Finanzmärte, um die Börsen. Dennoch: Es gibt zu allen Zeiten Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften. Die Liste mit meiner Gewinn-Garanten für 2018 finden Sie HIER

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