Ökologisch und sozial – diese Luftblasen sollten Sie meiden

© Jakub Krechowicz / Fotolia.com

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Derzeit sind die Zinsen niedrig, die Sorgen groß. Wir alle wissen, dass mit 0,5 % Zinsen oder weniger die Altersvorsorge in weiter Ferne steht. Dies nutzen derzeit nach Meinung von Verbraucherschützern besonders windige Investoren wieder aus. Ökologische und soziale Investitionsformen sind im Angebot. Die versprochene Rendite klingt gut, die Realität könnte bitter für Sie werden. Einige Angebote sind sogar dem grauen Kapitalmarkt zuzurechnen.

Vorsicht vor geschlossenen Fonds

Alternative Investmentfonds nennen sich die geschlossenen Beteiligungen, bei der Sie beispielsweise Holz aus tropischen Ländern kaufen können – oder vielmehr ein Stück Land, auf dem dieses Holz gedeihen und später verkauft werden soll. Die Gründer und Vertreiber solcher Fondsanteile beteiligen sich an dem Risiko kaum.

Die verkaufen lediglich Anteile an einer Gesellschaft, in der Sie dann Anteilseigner und sogar Mithafter werden. Der Vertrieb solcher Fonds also spült bereits Geld in die Kassen der Fondsgesellschaft. Vor allem am sogenannten Agio verdient der Vertrieb. Dies ist der Unterschied zwischen den An- und Verkaufskursen solcher Fonds.

Mehrere Konkurse bekannt

Einige solcher ökologischen oder sozialen Gesellschaften in Fondsmantel haben bereits Konkurs anmelden müssen. So zum Beispiel die „Lignum Edelholz Sachwert AG“, die vor kurzem Konkurs vermelden musste. Gut 5.000 Investoren sollen jetzt um ihre Einlagen zittern beziehungsweise können diese fast abschreiben.

Es ging bei dieser Gesellschaft um die Anlageformen „Nobilis Rent, Nobilis Priva und Nobilis Vita“, die auch Leser des „Deutschen Wirtschaftsbriefs“ kennen. Die Redaktion hatte von einem Investment abgeraten. Aus gutem Grund, denn diese sogenannten Direktinvestments hatten noch nicht einmal einen Verkaufsprospekt an den Markt gebracht.

Vielmehr sah „Lignum“ die bis Anfang 2016 geltende Rechtslage als maßgeblich an. Danach musste für solche Direktanlagen kein Prospekt herausgegeben werden. Lignum ist nur eines von vielen Beispielen dafür, dass die angeblich gute soziale oder ökologische Idee genauso gut in den Ruin führen kann.

Auch „Prime Forestry“ oder „Green Planet“ meldeten bereits Konkurs an. Einige andere Gesellschaften beziehungsweise deren Fonds dürften in den kommenden Jahren noch folgen. Trotz mehr als 6 % versprochener Rendite also müssen wir vor Investitionen in diesem Segment schlicht abraten. Das Risiko ist zu groß. Sie müssten bei einem Engagement die hohen Kosten tragen und wissen in keinem Fall, ob das „grüne“ Kapital dann am Markt die erhofften Preise erzielt.

Die Gesellschaftsform als „geschlossener Fonds“ bindet Sie darüber hinaus auf Jahre. Wenn Sie Ihr Geld ertragsstark investieren wollen, bleiben in der Regel nur Aktiengesellschaften, die hohe Dividenden ausschütten.

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