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Achten Sie auf diese Quartalszahlen von RWE!

In zwei Tagen wird der Energiekonzern RWE seine Quartalszahlen veröffentlichen. RWE steht derzeit etwas unter öffentlicher Beobachtung. Die Sorge vor der Besteuerung von „Übergewinnen“ würde die Börse derzeit beschäftigen, heißt es in Analysen. Die Umsetzung der sogenannten Strompreispreise soll rückwirkend zum 1.9. 2022 realisiert werden. Darüber wird dann am 18. November im Kabinett abgestimmt und am 22.11. im Deutschen Bundestag. Anfang Dezember dann folgt eine weitere Lesung im Bundestag. Dennoch setze ich auf RWE.

RWE: Die Aktie ist vergleichsweise günstig

In Schlagzeilen hieß es, für die RWE ginge es „stark bergab“. Das stimmt mit Blick auf die vergangenen Tage ohnehin nicht. Die Börsen sind nicht angespannt vor der Verkündung der Quartalszahlen. Dafür gibt es allgemein auch wenig Anlass.

RWE wird mittelfristig davon profitieren, dass die Essener die Braunkohlekraft wieder nach oben fahren dürfen, um die Energieversorgung in Deutschland zu sichern. Im Gegenzug hat RWE zugesichert, die Kohleverstromung schon 2030 zu beenden. Ohnehin wird RWE wahrscheinlich mittel- und langfristig mit der grünen Energietechnologie gewinnen. Die aktuellen Zahlen aber werden zumindest nicht negativ überraschen.

RWE hat im 3. Quartal den Schätzungen zufolge einen Umsatz von 7,07 Milliarden Euro erzielt. Dies ist weniger als im 1. und im 2. Quartal, als 7,94 Milliarden sowie 82,4 Milliarden Euro in die Kassen flossen. Dennoch wird RWE im Gesamtjahr mutmaßlich etwa 27,9 Milliarden Euro einnehmen. Dies wären etwa 3,5 Milliarden Euro mehr als im vorhergehenden Jahr. Die Gewinne dürften nach meiner Schätzung gegenüber dem Vorjahr noch steigen. Damals beliefen sich die Gewinne auf 721 Millionen Euro, was in etwa 3 % Gewinnmarge entsprach. Im ersten Quartal 2022 hingegen hat RWE bei 7,94 Milliarden Euro Umsatz 2,17 Milliarden Euro, also mehr als 25 % verdient. Diese Marge wird sich nicht aufrecht erhalten lassen. Dennoch: Der geschätzte Gewinn pro Aktie liegt für dieses Jahr bei 3,80 Euro, während RWE im vergangenen Jahr nur 1,07 Euro verdiente.

Börsen halten mit der Bewertung nicht Schritt

Die Betrachtung ist zugegebenermaßen etwas kurzfristig, dennoch lohnt es sich, die Relationen zu bewerten. Wenn der Gewinn sich etwa ver-3,5-facht, ist die Aktie viel zu schwach gestiegen. Seit Jahresanfang ging es um etwa 8 % aufwärts. RWE notiert also beim 1,08fachen.

Vor diesem Hintergrund ist es kein Zufall, wenn Kursziele von Notierungen bei mehr als 50 Euro sprechen. Die Aktie notiert derzeit etwa um ein knappes Drittel darunter. Es gibt keine Garantien für einen Kursgewinn – ich rechne jedoch damit, dass die Quartalszahlen vom Donnerstag die Aktie zumindest als sehr günstig bewertet erscheinen lassen. Mittel- und langfristig kann dies weitere Impulse bringen.

Zudem plant RWE nun, an zwei bestehenden Standorten für Kraftwerke Batteriespeicher zu installieren. Das Unternehmen gab an, zur Ein- und Ausspeicherung der Energie könnte das bestehende Netz genutzt werden. Solche Projekte werden an den Börsen bis dato nicht hinreichend beachtet – weisen aber in die Zukunft. Bleiben Sie daher an diesem Unternehmen interessiert.

RWE: Neue Zahlen – neues Projekt, das ist stark – WKN: 856958, ISIN: US5801351017

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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Redaktionsschluss: 8.11.08.30 Uhr

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