Die nächste Euro-Krise im Anmarsch – aus Südost-Europa: Vorsicht
Die Türkei ist in einer schweren Krise. Das diskutieren die großen Medien teils offen, teils hinter vorgehaltener Hand. Denn es mehren sich die Stimmen, die davor warnen, dass die Krise in der Türkei auf ganz Europa – und ganz besonders auf uns zukommen könnte. Es wird möglicherweise dramatisch, und niemand möchte diese Panik verbreiten. Deshalb greife ich den „Fall“ der Lira in der Türkei noch einmal auf.
Immer schlimmerer Zerfall
Die Lira fällt eigentlich gar nicht, sie zerfällt. Zuletzt am Freitag, als es um gut 15 % nach unten ging. Der Grund war schnell gefunden. Die Europäische Zentralbank ließ wissen, dass es möglicherweise zu Pleiten türkischer Banken kommen könne. Die Banken seien gar nicht darauf vorbereitet, dass die Lira regelrecht crasht.
Das wiederum würde bedeuten, dass Kredite im Euro oder im Dollar Gefahr liefen, nicht zurückgezahlt werden zu können. Es drohten Ausfälle in nicht unerheblichem Ausmaß. Denn die türkischen Kreditnehmer, die Kredite in ausländischen Währungen aufgenommen haben, um beispielsweise Industriegüter oder Handelswaren zu erwerben, müssen unmittelbar immer mehr Lira in die Rückzahlung dieser Kredite investieren.
Je mehr Lira sie verwenden müssen, desto größer werden die Ausfälle sein. Nun haben allerdings gerade ausländische Banken viele Kredite dieser Art in die Türkei vergeben. Seit 2006 soll es von 36 Milliarden Dollar auf gut 145 Milliarden Dollar nach oben gegangen sein. In Euro notiert sind weitere 110 Milliarden Euro an Krediten dazu gekommen.
Zinsen müssen steigen
Damit die Lira nicht weiter verliert, müsste die dortige Zentralbank in der Türkei die Leitzinsen weiter anheben. Die Zinsen stehen allerdings bereits bei 17,75 %. Das wiederum ist für türkische Unternehmen und Haushalte viel zu viel – sie können sich keine Kredite mehr leisten.
Daher möchte Staatschef Erdogan die Zinsen nicht erhöhen (lassen). Die Inflationsrate dürfte weiter steigen, die Geldmenge (also die Menge, die unter anderem durch Kredite erzeugt wird) ist gegenüber 2012 um das dreifache gestiegen und die Haushalte sowie die Unternehmen können dennoch keine neuen Kredite mehr nachfragen. Dies wiederum ist ein Teufelskreislauf, aus dem es zunächst kein Entrinnen gibt.
Nun ist die Krise möglicherweise noch größer als die Griechenland-Krise es war, heißt es bei Experten. Denn die ausbleibende Auslandsfinanzierung bei einer sinkenden Lira wird die Nachfrage nach Waren aus dem Ausland reduzieren und die Kredite in den Bilanzen der Banken verschlechtern. Noch haben die Märkte dieses Risiko nicht eingepreist. Es sieht allerdings nach gravierenden Problemen aus.
Meine Empfehlung dazu finden Sie direkt hier: einfach klicken bitte. Ich kaufe in meinem Dienst nur „Substanz“ und seit Jahren (!) keine Banken. Wegen der hohen Kreditvergabe und der massiven, daraus resultierenden Schulden. Die Aktien, die Sie im Depot haben (können), sind gegen solche Ausfälle sicher. Und dies könnte schon bald sehr wichtig werden.
Kommentare sind nicht erlaubt.