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Varta-Aktie: Neue große Hoffnung!?
Eine der beliebteren Aktie unter den Leserinnen und Lesern ist für lange Zeit das Ellwanger Unternehmen Varta gewesen. Im Jahr 2022 folgte der Absturz auf ein Niveau, das kaum jemand erwarten konnte. Nun könnte es einen neuen Hoffnungsschimmer geben, der sicherlich auch für Sie zumindest interessant ist, wenn Sie das Unternehmen verfolgt haben.
Varta: Die Umstrukturierung läuft
Ich beziehe mich auf ein Interview, das der Corporate Officer dem „Handelsblatt“ gegeben hat. Zudem wird Varta am 14. November dem eigenen Finanzkalender nach eine „Zwischenmitteilung 3. Quartal“ herausgeben. Die Entwicklung kann sich demnach insgesamt deutlich verändert.
Varta hat mitgeteilt, die Umstrukturierung oder „Re-Strukturierung“ würde laufen. Weltweit sollen gut 800 Stellen abgebaut werden. Dieser Weg würde weit vorangegangen sein, so die Batteriehersteller. Die Re-Strukturierung würde aber insgesamt noch Jahre dauern, was wiederum aus meiner Sicht eine vernünftige Darstellung ist. Denn Varta hat zuletzt vor allem unter den hohen Energie- und Materialkosten in Kombination mit der billigen Konkurrenz aus Asien gelitten. Dieser Einschätzung stimme ich – unabhängig von der operativen Bewertung der Unternehmensvorgänge – zu. Dies war der Kern der schlechten Ergebnisse 2022, die auch in einer Neuordnung der Beziehung zu den Banken mündete.
Der Blick voraus – und die kommenden Quartalszahlen – sind Anlass genug gewesen, um den Kurs an den Börsen steigen zu lassen. Am Dienstag ging es um über 3 % vorwärts. Das mag nach einem kleinen Schritt aussehen, zeigt aber, dass die Börsen den vorsichtigen Ausblick allgemein und den Umbau insbesondere wohl schätzen.
Varta: Kurzfristig an den Börsen noch unter Druck
Im laufenden Jahr, so die Angaben, erwarte Varta ein Ergebnis Ebitda (ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 40 bis 60 Millionen Euro. Die Schätzungen gehen derzeit von einem Umsatz in Höhe von etwas mehr als 800 Millionen Euro aus. Ich halte solche Zahlen für respektabel.
Das Unternehmen peilt aber auf Sicht wieder Ergebnisse an, wie sie vor der Krise zu vermelden waren. Das Ebitda soll auf 150 Millionen Euro oder mehr steigen. Auch das halte ich für durchaus respektabel. Die Umsätze, so die allgemeinen Schätzungen, sollen 2024 auf etwas mehr als 900 Millionen Euro steigen. Das Unternehmen kommt wirtschaftlich betrachtet also langsam wieder in eine bessere Spur, so meine Meinung.
Die Börsen haben zuletzt wie beschrieben den Kurs nach oben gelotst – allerdings ist Varta noch immer in schwierigen Gefilden. Chartanalysten würden zumindest verlangen, dass der Kurs 20 Euro als Hindernis klar überwindet. Erst dann winken die Börsen ggf. den Kurs von Varta wieder durch. Euphorie also ist kurzfristig nicht angebracht.
Varta: Mehr Zuversicht, steigende Kurse – WKN: A0TGJ5 – ISIN: DE000A0TGJ55
Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE000A0TGJ55/EI/varta-ag/data
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Janne Jörg Kipp
Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“
PS: Varta finden Sie nicht in meinen Depots – allerdings andere, interessante Energie-Unternehmen wie Equinor. Die Norweger sind wieder auf Kurs. Klicken Sie einfach hier.
Redaktionsschluss: 10.10.2023, 10.30 Uhr
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