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Das Wirecard-Aus!

Jetzt wird es eng für Wirecard. Wie erwartet wird die Dax-Familie künftig bei insolventen Unternehmen neu zusammengesetzt. Die jeweilige Neuzusammensetzung soll dann binnen von zwei Tagen geschehen. Für Wirecard und für Investoren, die in Wirecard, Index-ETFs oder aktiv gemanagten Fonds investiert sind, wird es nun schnell gehen. Sie sollten auch Ihre Dax-ETFs im Auge behalten. Der Anteil von Wirecard im Index ist zwar gering, jetzt aber wird diese Position komplett aufgelöst – die Zusammensetzung Ihres ETFs also ändert sich dann auch.

Jetzt geht es schnell

Am 19. August wird wohl institutionell darüber befunden, dass im ersten konkreten Anwendungsfall der neuen Regelung Wirecard aus dem Dax 30 weichen muss. Am 21. August dann wird dieser Beschluss umgesetzt, am 24. August dann würde der Index neu berechnet werden.

Wirecard reagierte an den Börsen unmittelbar, die Aktie ist schon vorbörslich um etwa 5 % gesunken. Weitere Investoren werden nachziehen und verkaufen. Denn institutionelle Anleger, die den Dax abbilden – in Form von ETFs oder aktiv gemanagten Fonds, für Family-Offices oder Versicherungen – werden verkaufen müssen. Wie stark der Kurs dann weiter zurücksetzt, lässt sich nicht kalkulieren.

Schon jetzt aber ist die Aktie gegenüber ihren Höchstständen der vergangenen Monate um mittlerweile mehr als 98 % gefallen. Eine Erholung für das Unternehmen selbst steht in den Sternen. Dass die Kurse der Aktie sich noch rasch erholen könnten, können Sie nicht erwarten. Denn der Titel wird durch die Index-Neujustierung nun genauso, wie ich es kürzlich beschrieben habe, deutlich weniger nachgefragt.

Ist ein Schadenersatz möglich?

Noch immer ist dabei nicht absehbar, ob Sie beispielsweise auf Schadenersatz hoffen können, sollten Sie betroffen sein. Dies wollen verschiedene Anwaltskanzleien durchsetzen. Es dürfte spannend werden zu sehen, ob eventuell auch Fonds sich wegen der offensichtlichen Intransparenz diesen Vorgängen anschließen werden.

Wirecard hatte mit hoher Sicherheit wider besseren Wissens noch im April nach Abschluss einer Sonderprüfung durch die Prüfungsgesellschaft KPMG über Tage die Öffentlichkeit nicht hinsichtlich fehlender Daten für die Bilanz informiert. Dies führt zum Verdacht von Insidergeschäften.

Selbst wenn allerdings ein umfassender Schadenersatz durchgesetzt werden könnte, frage ich mich mittlerweile, wie viel Geld Investoren überhaupt noch erwarten dürften. Unter dem Strich empfehle ich Ihnen, die Schäden weitgehend abzuschreiben. Generell empfehle ich Ihnen, intransparente Geschäfte und Geschäftsfelder zu umgehen. Gerade in schwierigen Zeiten, wie wir sie derzeit erleben und erleben werden, setzen Sie am besten auf substanzstarke Unternehmen, die bewährte Geschäftsmodelle umgesetzt haben – Hier finden Sie meine Empfehlungen.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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