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Wirecard – unfassbar und wichtig für Sie!
Der Abwärtsmarsch bei der Wirecard setzt sich fort. Ich weiß von zahlreichen Lesern und privaten Investoren, die früher in die Aktie investiert hatten und jetzt offenbar teilweise noch immer investiert sind. Deshalb muss ich diese Schlagzeile dieser Woche aufgreifen. Der Wert ist in den ersten Handelsstunden am Montag schon wieder um -35 % nach unten gerauscht. Was ist passiert, was sollten Sie hier unternehmen?
Wirecard: Geld ist weg
Das Unternehmen hatte in seiner Jahresbilanz Treuhandkonten auf den Philippinen aufgeführt, die ein Guthaben von 1,9 Milliarden Euro ausweisen sollten. Im ersten Schritt jedoch stellte sich – kurz vor der Präsentation der Jahresabschlusszahlen am Donnerstag – offenbar heraus, dass der Wirtschaftsprüfer EY die Existenz der Konten bzw. der Höhe des Guthabens nicht bestätigen konnte.
Die Präsentation des Jahresabschlusses wurde verschoben – die Aktie stürzte gnadenlos um mehr als 70 % ab, der CEO und Gründer Markus Braun trat zurück. Am Wochenende wurde bekannt, dass das Unternehmen nun davon ausgeht, dieses Guthaben würde „mit überwiegender Wahrscheinlichkeit“ gar nicht bestehen.
Der „nur vorläufig vorgelegte Jahresabschluss“ für das Jahr 2019 ist deshalb inzwischen zurückgezogen worden. Das heißt im Worst Case, dass das Unternehmen schlicht 1,9 Milliarden Euro weniger als gedacht als Aktivposten ausweisen kann. Deshalb ist zunächst auch der Bericht über das erste Quartal zurückgezogen worden. Die Jahresprognose für 2020 ist gleichfalls zurückgezogen worden.
Keine Vision mehr
Das Unternehmen zog schließlich auch seine „Vision“ für das Jahr 2025 zurück. Dort waren Umsätze, Transaktionsvolumina und das EBITDA prognostiziert worden. Sehr wichtig für Sie scheint mir auch der Umstand, dass selbst Auswirkungen auf frühere Jahresabschlüsse nicht ausgeschlossen würden.
Zudem stehen jetzt auch noch Kreditlinien der Banken im „Feuer“ – die könnten jetzt zurückziehen, nachdem der Jahresabschluss zum 19. Juni nicht vorgelegt wurde. Meine Bewertung: Die neue Geschäftsleitung kann selbstverständlich die Probleme wieder in den Griff bekommen. Nur ist dies reine Spekulation.
Wirecard droht zudem bald der Ausschluss aus dem Dax. Dies könnte dazu führen, dass die Aktie von größeren ETFs noch einmal verkauft wird bzw. verkauft werden muss. Unter dem Strich gibt es keinen Anlass, auf Besserung zu hoffen. Wohin die Reise nach unten noch geht, ist vollkommen offen. Ebenso kann der Kurs sich durch Stützungskäufe größerer Adressen wieder erholen. Ich rate indes davon ab, hier zu spekulieren – Wirecard bestätigt genau das, was diesem Unternehmen über viele Monate vorgeworfen wurde: Intransparenz. Dies ist auch und gerade nach diesem Wochenende ein weiterer Fingerzeig dafür, dass Sie sich von solchen Unternehmen trennen sollten. Alternative – mit echter Bilanztransparenz – nenne ich Ihnen gerne hier: Einfach klicken bitte.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Janne Jörg Kipp
Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“
PS: Aktien schützen Sie auch in dieser Phase, wenn die Geldflut sich fortsetzt und die Preise steigen. Sie sind dann beteiligt an Sachwerten, deren Geldwert gleichfalls steigen sollte. Sehen Sie sich Ihre Möglichkeiten an: Einfach klicken.
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