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Wirecard – der nächste Schock!

Die meisten von Ihnen dürften inzwischen die Aktie von Wirecard nicht mehr im Depot haben. Insofern könnten wir uns alle zurücklehnen. Ich habe ohnehin noch einmal zurückgeblättert und festgestellt, dass wir die Aktie schon vor zwei Jahren nicht aufgenommen haben, weil „das Unternehmen (…) noch nicht hinreichend Substanz“ hatte. Hier finden Sie alternative Ideen.

Wirecard: Insider-Handel

Jetzt meldete das „Handelsblatt“ (sogar vorab), dass schon vor der Präsentation der Bilanzprüfung durch EY ein Internet-Nutzer in einem Börsen-Forum davor gewarnt habe, EY werde sein Testat nicht uneingeschränkt geben. Die Geschäftsführung würde nicht die erforderlichen Nachweise beigebracht haben, woher die Summen auf Treuhandkonten gekommen sind, die – wie sich später zeigte – letztlich gar nicht existierten.

Der Nutzer habe acht Tage vor der verschobenen Bilanzpräsentation gewarnt, dass am „18. Juni 2020 (näheres) bekanntgegeben“ würde. Er wusste offensichtlich Bescheid, ohne eine Quelle anzugeben. Ich halte den Vorgang für ausgesprochen plausibel. Denn die Umstände der Verschiebung der Bilanzpräsentation waren ungewöhnlich. Es sah so aus, als habe Wirecard Stunden vorher noch verzweifelt nach Nachweisen für die Treuhandkonten gesucht, um dann in letzter Sekunde die Präsentation abzusagen.

Das ist jedenfalls praxisfremd und dürfte noch nicht einmal kleineren Unternehmen vor dem Gang zur Bank so knapp unterlaufen. Mit anderen Worten: Deutlich vorher wussten Mitarbeiter Bescheid und damit auch die Geschäftsführung. Nur Investoren wurden nicht gewarnt….

Die Profiteure

Zum einen hätte die Geschäftsführung die Investoren, also Eigentümer, warnen müssen, wenn die Erkenntnisse schon vorab vorlagen. Zum anderen ist jenseits dieser Verpflichtung zumindest naheliegend, dass Insider mit diesem Wissen Geld gemacht haben. Wer auch immer von dem später fehlenden Testat wusste und selbst Aktien besaß, wird sich zumindest dreimal überlegt haben, die Papiere zu behalten.

Noch untersucht die Staatsanwaltschaft den Fall und gibt keine Informationen heraus. Es ist jedoch offensichtlich, dass es Insider-Geschäfte gegeben haben muss. Damit schließt sich der Betrugskreis dann endgültig. Erstaunlich allerdings ist, dass die Finanzaufsicht in Deutschland von all diesen Vorgängen selbst nach der Sonderprüfung durch die KPMG bis Ende April, als eine entscheidende Position unklar blieb, offenbar noch immer nichts davon wusste, ahnte oder zumindest untersuchte.

Im Mai, noch vor der Verschiebung der Bilanzpräsentation, habe ich auf die Möglichkeit einer Rechtsberatung in einer bestimmten Kanzlei verwiesen. Auch auf die Hinweise, die es damals schon gab, reagierten die Behörden – und sogar die breiten Medien – kaum. Das alles zeigt, wie intransparent und langsam der Finanzmarkt für die letzten Glieder der Kette, private Investoren, weiterhin ist, wenn Sie sich auf Behörden oder große Medien verlassen müssen. Wir meinen, dass es sich auch in anderen Fällen für Sie lohnen wird, sich die Zeit für unsere Informationen zu nehmen. Sehen Sie einfach hier nach,

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Aktien schützen dann und deshalb, wenn die Unternehmen viel Geld verdienen und mit Ihnen in Form von Dividenden teilen. Die Aktien kann der Staat nicht einfach „enteignen“. Auch nicht in einem Crash, der wie oben gezeigt möglich ist. Ihr Vorteil, den Sie sich hier sichern können. Kostenfrei: Einfach klicken.

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