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Der Wasserstoff-Alarm – Nel Asa zeigt den Weg!

jenseits aller Diskussionen um die Erhöhung der CO-2-Abgabe bleibt das Energie-Thema für die kommenden Jahre eine Herausforderung. In den vergangenen Tagen zeigt sich indes erneut, dass das Thema Wasserstoff zumindest für Sie bei Ihren Investments weitgehend ad acta zu legen ist. Beleg ist nun die Firma Nel Asa. Die ist Vorreiterin einer sehr unglücklichen Entwicklung.

Nel Asa: Die Warnung

Jüngst hatte Nel Asa einen Auftrag über das Volumen von 12 Millionen Euro verloren. Dabei wird der Umsatz im laufenden Jahr 2024 wohl ohnehin nur auf ca. 200 Millionen Euro taxiert – der Umsatzverlust ist also relevant.

Der verlorene Auftrag bezieht sich auf ein Projekt, das um Jahre verschoben wird (der Auftraggeber war die HyCC) – und ist damit stellvertretend für die gesamte Branche. Grüner Wasserstoff ist noch lange nicht in der Lage, als Energieträger zu fungieren. Die Vorstellung, dass (saubere) Energie etwa an den Küsten erzeugt und dann in Wasserstoff transformiert wird – des Transports wegen -, ist technisch bis dato weitgehend ohne Belang.

Das zeigt sich sowohl in der EU wie nun auch in den USA. Dort hat sich jüngst Plug Power dazu geäußert, die Regierung würde beim „IRA“, dem Inflation Reduction Act, nicht hinreichend große Steuersubventionen für Käufer oder Auftraggeber für Elektrolyseure gewähren. Es sei dahingestellt, welcher Meinung man dazu ist – es zeigt sich aber, dass ohne massive staatliche Eingriffe die Technologie sich nicht so schnell verbreitet wie erhofft. Darunter leidet auch Nel Asa.

Die Zahlen stehen auf wackligen Füßen

Damit wird auch die Umsatzschätzung für das nun neue Jahr fraglich. Ob Nel Asa ohne neue Aufträge den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um gut 40 % steigern kann, wie es erforderlich wäre, ist offen. Nel Asa steht derzeit unter Druck, da das Unternehmen in den vergangenen Monaten überhaupt keine neuen Aufträge präsentierte.

Das lastet auch auf der Bewertung des Unternehmens und der Zuverlässigkeit der Schätzungen. Der Markt unterstellt für das laufende Jahr, Nel Asa würde „nur“ noch knapp 50 Millionen Euro verlieren. Im vergangenen Jahr werden es annähernd -80 Millionen Euro Nettoverlust gewesen sein.

Ich glaube nicht, dass diese Schätzung – steigende Umsätze, niedrigere Verluste – ohne neue Aufträge oder Meldungen aufrecht zu erhalten ist. Vielmehr sind die politischen Signale eindeutig: Derzeit ist die Wasserstoff-Industrie nicht mehr stark genug aufgestellt. Das betrifft nicht nur Nel Asa, sondern auch Plug Power – solche Aktien sollten Sie gegenwärtig für mein Verständnis trotz eines gewissen Hypes nicht mehr kaufen.

Hype vermeiden: Nel Asa im Abwärtstrend – WKN: A0B733 – ISIN: NO0010081235

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/GB00B0130H42/EI/itm-power-plc/data

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Traden können Sie im Energie-Sektor dennoch: hier.

Redaktionsschluss: 10.01.2024, 10.30 Uhr

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