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Dieser Pennystock ist am Ende

Wirecards frühere Erfolgsgeschichte scheint sich nun rasch dem Ende zuzuneigen. Der Titel hat jetzt den Sprung in die „Pennystocks“ geschafft. Heute morgen, am Montag, notiert der Wert bei noch 72 Cent und ist mit einem weiteren Minus von 13,6 % in die Börsenwoche gestartet. Erinnern wir uns vielleicht ein letztes Mal an die Aktie – auch als Warnung vor der Intransparenz solcher Unternehmen. Zudem warne ich erneut davor, auf eine solche Aktie zu spekulieren. Wer Wirecard noch hat, sollte wissen, dass die Chance auf ein Comeback nach oben ausgesprochen gering ist.

„Tiefe Einschnitte“

Längst ist der Konzern unter der Obhut des Insolvenzverwalters Michael Jaffé. Der wiederum muss versuchen, Gläubiger, Investoren sowie die verbliebenen Mitarbeiter aus der Masse zu bedienen. Dies dürfte kaum noch relevant möglich sein. Für Wirecard besteht derzeit nach Angaben des „Handelsblattes“ eine Liquiditätslücke in Höhe von 99 %. Aktuell weist das Unternehmen nach den vorliegenden Angaben noch Vermögenswerte in Höhe von 428 Millionen Euro auf.

Dabei hat Wirecard Verbindlichkeiten in Höhe von 3,2 Milliarden Euro – neben laufenden Verpflichtungen, die beispielsweise die Mitarbeiter betreffen. Immerhin sollen den Berichten zufolge einzelne Unternehmensteile bereits Interesse gefunden haben, etwa in Brasilien und in Nordamerika.

Das alles wird nicht reichen, um ein halbwegs zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen. Die Aktie selbst wird von den meisten Analysten noch nicht einmal mehr „gecovered“, wie es heißt, also bewertet. Möglicherweise würden, so heißt es inzwischen, wenigstens einige Arbeitsplätze noch erhalten bleiben. Ansonsten sieht es mau aus.

Schadenersatz nicht in Sicht

Meine persönliche Einschätzung lautet hier, dass auch die Gläubiger wohl die größten Anteile ihrer Forderungen nicht mehr werden einbringen können. Vor allem aber dürften auch die Schadenersatzansprüche von Aktionären, die teils formuliert werden, keine Aussichten mehr haben. Mangels Masse würden Sie demnach als Betroffener nicht mehr zum Zug kommen.

Kein Wunder: Wirecard ist leider seit fast zwei Jahren schon im Brennpunkt gewesen. Der Vorwurf des Bilanzbetrugs oder zumindest der fragwürdigen Bilanzpraktiken wurde zunächst von der „FT“ erhoben. Die Bundesbehörden hatten leider nicht reagiert.

Trotz zahlreicher Anfragen habe ich sowohl im „Deutschen Wirtschaftsbrief“ wie auch im „Depot-Brief“ darauf verzichtet, Wirecard aufzunehmen. Bilanzielle Klarheit ist Grundvoraussetzung dafür, dass überhaupt ein Investment in Betracht kommt. Wirecard ließ zahlreiche Fragen offen – fast seit jeher. Deshalb möchte ich den Übergang zum „Pennystock“ am heutigen Tag noch einmal dazu nutzen, vor solchen Aktien zu warnen. Intransparenz ist bei allen „Chancen“ der Feind des langfristigen Erfolgs. Setzen Sie auf Aktienkönige (hier finden Sie meine Vorschläge).

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Aktien schützen dann und deshalb, wenn die Unternehmen viel Geld verdienen und mit Ihnen in Form von Dividenden teilen. Die Aktien kann der Staat nicht einfach „enteignen“. Auch nicht in einem Crash, der wie oben gezeigt möglich ist. Ihr Vorteil, den Sie sich hier sichern können. Kostenfrei: Einfach klicken.

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