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Eskaliert die Immobilienkrise? Was ist mit der PBB?

Die Immobilienkrise „frisst“ sich derzeit rund um den Globus, so lese ich jetzt in einem wichtigen Beitrag. Der Beitrag thematisiert sogar die Frage, ob die Immobilienkrise so schlimm würde wie die letzte, also 2007/2008. Sie werden sich sicherlich erinnern: Im Zuge der Immobilienkrise sind auch die Finanzmärkte zusammengebrochen. Noch Anfang 2008 verharrte der Dax trotz der Krise fast auf seinem Normalniveau. Dann krachten die Kurse bis Anfang März 2009 insgesamt um über 50 % nach unten.

Die Frage wird sein: Droht uns, droht auch Ihnen ein solches Szenario? Und welche Rolle könnte z. B. Pfandbriefbank dabei spielen?

Grundlagen der Krise im Internationalen Immobiliengeschäft

Immobilien sind ein wesentlich instabileres Geschäft, als die meisten Kommentare dies erahnen lassen. Große Märkte sind fremdfinanziert, aufgeladen mit Darlehen, die finanziert werden wollen. Die Auslastung der Immobilien gerade im Gewerbesektor, die Nachfrage nach Immobilien und deren Preis sowie die Zinsbelastung diktieren das Auf und Ab, das oft unterschätzt wird. Immobilien werden anders als Aktien nicht täglich öffentlich gehandelt. Die Preise schwanken dennoch.

Nun hat der Markt in China wegen der Kreditfinanzierung schon lange die Alarmglocken geläutet. Der große Konzern China Evergrande wird sogar liquidiert – angeordnet durch ein Gericht in Hongkong. Ein weiterer Bauträger wird bereits spektakulär vor Gericht verhandelt, es geht darum, dass ein Darlehen in Millionen-Höhe nicht zurückgezahlt worden ist.

In den USA ist die Lage gleichfalls bedenklich. Der Markt für Gewerbeimmobilien sei zusammengebrochen, lesen und hören wir fast täglich. Die Daten zeigen sich tatsächlich auch am Markt. Denn ein Index der Schweizer UBS zeigt alarmierende Signale für andere Standorte. Der „Global Real Estate Bubble Index“ misst die Überbewertung, so das Ziel, die Differenz der Immobilienpreise zu den „wahren Werten“. Die Alarmsignale sind in Frankfurt, in München, Hongkong und Miami, auch in Zürich oder Tokio ausgeprägt. Wir müssen unterstellen, dass auch Banken mit ihren jeweiligen Darlehen am Tropf hängen.

PBB wie Aareal Bank im Rating abgestuft

So haben auch Banken wie die PBB oder die Aareal Bank die Auswirkungen inzwischen direkt gespürt. Die Rating-Agentur S&P hat deren Kreditwürdigkeit herabgestuft, was nicht nur ein Marketing-Problem darstellt. Bei niedrigeren Ratings werden die Kosten am Finanzmarkt wegen der höheren Risikoaufschläge, die Banken bei der eigenen Geldbeschaffung zahlen müssen, größer. Noch gravierender dürften die steigenden Anforderungen an die Risikovorsorge sein. Solche Banken müssen also höhere Rückstellungen bilden.

Dazu zählt auch die pbb. Die Pfandbriefbank wird dadurch allerdings nicht per se ärmer. Die ausgewiesenen Erträge können geringer ausfallen als gedacht, weil das Geld als Risikovorsorge zurückgestellt ist. Letztlich hat sich an den Relationen innerhalb der Bilanz etwas geändert – ohne dass insgesamt die Situation deutlich verschärft wäre.

Insgesamt würde ich nicht allen Banken zutrauen, richtige Entscheidungen zu treffen – in diesem Fall allerdings ist die pbb aus meiner Sicht derzeit am Markt massiv zu stark abgestraft worden. Gesundbeterei hilft nichts – nur ist auch Panik der falsche Ratgeber.

Das KGV liegt weiterhin im deutlich einstelligen Bereich – das ist nur ein positiver Indikator.

pbb: Immobilienkrise ja – Panik nein – WKN: 801900 – ISIN: DE0008019001

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/visualizations/DE0008019001/EI/deutsche-pfandbriefbank-ag

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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Redaktionsschluss: 04.03.2024, 10.00 Uhr

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