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Kurskorrektur an den Börsen: Sollten Sie verkaufen?

Die Notierungen an den Aktienbörsen sind gestern massiv nach unten gelaufen. Der Dax verlor annähernd 4 %, der Dow Jones musste sich mit einem Abschlag in Höhe von fast 2 % gleichfalls deutlich schwächer vom Handel verabschieden. In zahlreichen Berichten und Analysen heißt es, die Zinsangst und die Sorgen vor einer Eskalation der Ukraine-Krise seien verantwortlich. Müssen Sie jetzt verkaufen oder sollten Sie besonders vorsichtig sein?

Kurzfristige Entscheidungen können teuer werden

Selbstverständlich hat sich die Situation für Sie auf den ersten Blick verschärft. Die Zinsangst hat den Dax gestern sogar teils auf weniger als 15.000 Punkte geführt. Dies ist ein erstes Alarmzeichen im neuen Jahr, da die Stimmung verhagelt scheint. Dennoch lohnt es sich für Sie, die Fakten genau zu betrachten.

  • Zum Allzeithoch von 16.271,75 vom 5. Januar fehlen aktuell etwa 1.200 Punkte. Dies sind deutlich weniger als 10 %. Umgekehrt betrachtet ist der Dax damit weiterhin auf sehr hohem Niveau angekommen.
  • In den vergangenen Tagen hat der Dax nicht nur Verluste eingefahren, sondern zumindest an 2 Tagen ein positives Ergebnisse. Die Börsen haben demnach keine Talfahrt angetreten, sondern schwanken hin und her.
  • Bezogen auf die zurückliegenden drei Monate seit Anfang November 2021 hat der Dax unter dem Strich praktisch nichts verloren. Die Talfahrt ist demnach bei weitem nicht so dramatisch, wie es zunächst vielleicht aussieht.
  • Innerhalb der vergangenen 12 Monate hat der Dax sogar einen Gewinn in Höhe von etwa 10 % eingefahren. Vor diesem Hintergrund sind gelegentliche Korrekturen nicht unüblich.

Statistisch betrachtet ist die Situation aus meiner Sicht zunächst nicht besonders spektakulär. Es lohnt sich für Sie nicht, nun deshalb die Reißleine zu ziehen und zu verkaufen. Sehen wir uns die beiden inhaltlichen Gründe an: Die Zinsen und den Ukraine-Konflikt.

Nicht nervös werden – auch mit Blick auf die Ukraine nicht

Die Zinsangst wiederum ist rechnerisch zunächst nachvollziehbar. Die Inflationsrate in den USA liegt bei 7 %. Damit ist die Fed, die US-Zentralbank, gehalten, etwas zu unternehmen. Sie wird die Zinsen zwar in einigen kleineren Schritten erhöhen, dies jedoch maßvoll. Noch sind alle Sektoren, die staatlichen Ebenen, die Unternehmen und die privaten Haushalte so hoch verschuldet wie nie. Vor diesem Hintergrund wären große Zinssteigerungen ein wirtschaftspolitischer Selbstmord.

Ich rechne damit, dass die Fed eher in geringeren Ausmaßen die Zinsen anhebt und damit keinen dauerhaft großen Einfluss an den Aktienbörsen haben wird. Die Aufregung scheint aktuell größer als das Risiko. In diesem Punkt sollten Sie gelassen bleiben, zumal Anleihen auch bei Zinserhöhungen noch immer nicht attraktiv sind.

Ein schwerwiegenderes Argument ist der Ukraine-Konflikt. Niemand weiß, was passieren wird. Wir alle hoffen sicherlich auf eine friedliche Lösung. Solange der Pulverdampf bildlich gesprochen in der Luft liegt, bleiben die Börsen jedoch unruhig. Dies ist im Vorfeld einer Auseinandersetzung wie 2003 vor dem US-Einmarsch in den Irak immer wieder zu beobachten. Ein alter Börsenklassiker jedoch behauptet dazu: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“. Ungewissheiten mag die Börse nicht. Die Ungewissheit wird jedoch nicht allzu lange anhalten.

Wenn Sie frühzeitig auf gutem Niveau kaufen möchten, können Sie wie schon vorgeschlagen in einen Aktien-Sparplan investieren. Dort halte ich Aktien wie Amazon, die jetzt klar verloren hat. Dies ist eine gute Gelegenheit, um einen Sparplan zu bedienen.

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Quelle: gevestor.de/charttool

Mit den besten Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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