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Brechen die Börsen zusammen?

Am Freitag der vergangenen Woche sind die Kurse an den Aktienbörsen in Deutschland mächtig nach unten gerutscht. Am heutigen Vormittag geht es zunächst gleichfalls um -2,4 % abwärts. Die Angst an den Börsen gewinnt wieder – etwas – die Oberhand. Müssen Sie sich wieder Sorgen machen?

Schwankungen werden uns begleiten

Ich habe an anderer Stelle – sehen Sie sich hier meine Vorschläge dazu an, einfach klicken – bereits geschrieben, dass die Kursgewinne an den Märkten teils fast unnatürlich schnell zunahmen. Die Euphorie der vergangenen Wochen war offenbar eine Erleichterungsrallye dahingehend, dass die Corona-Krise nicht den Weltuntergang bedeutet. Zudem freuten sich die Börsianer über die scheinbar unendlich steigende Geldflut, die auch die Aktienmärkte erreichen wird.

Die schnellen Kursgewinne von teils mehr als 40 % jedoch haben noch keinen wirtschaftlichen Hintergrund bezogen auf das laufende Jahr. Sie werden kaum ein Unternehmen finden, dass seine Prognosen nicht nach unten korrigiert hat – bei einer lahmgelegten Wirtschaft war dies auch nicht anders zu erwarten.

Aktuell startet die Luftfahrtindustrie wieder damit, Geschäfte zu machen. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Die Flughäfen melden Passagierrückgänge von 90 % und mehr. Das ist wirtschaftlich nicht innerhalb weniger Wochen und mit guten Wünschen aufzufangen. Auch Geldspritzen der Regierung helfen nur bedingt, sie sichern die aktuelle Liquidität, aber nicht die Wirtschaftlichkeit. Deshalb sind Gegenreaktionen an den Aktienbörsen aus meiner Sicht begrüßenswert und gesund. Schwankungen sind in einer solchen Phase der Normalfall.

Gelassen bleiben

Lassen Sie sich davon allerdings nicht entmutigen. Die Wirtschaft, die an den Aktienmärkten gehandelt wird, lebt davon, dass die Unternehmensgewinne über lange Jahre angesammelt werden. Manche Umsätze, die jetzt ausfallen, werden nachgeholt, so etwa in den Investitionsgüter-Bereichen. Entscheidend ist nicht die Stimmung weniger Wochen, entscheidend ist in diesem Geschäftsjahr noch nicht einmal das optimale Unternehmensergebnis, sondern die Wirtschaftlichkeit generell.

Es gibt Dutzende größerer Unternehmen, die ihren Markt weiterhin kontrollieren und bedienen. Darunter sind einige der großen US-Dividendenaristokraten. Die werden ggf. in bestimmten Segmenten geringere Umsätze erwirtschaften. Allerdings werden die Folgen meiner Meinung nach über Jahre betrachtet gering sein.

Andere Unternehmen, etwa aus der Rückversicherungsbranche, müssen mit erheblichen Schadenersatzzahlungen rechnen müssen – Großveranstaltungen fallen 2020 aus. Dies jedoch transformieren die Gesellschaften in höhere Prämien für die kommenden Jahre. Das Geschäft ist weitgehend sicher – und Schadensfälle befeuern die Umsätze mittel- und langfristig noch.

Unter dem Strich sollten Sie auch bei leicht fallenden Kursen daher die Ausrichtung nicht ändern. Investieren Sie in starke Unternehmen – gerade an schwächeren Tagen bieten sich einige Chancen an. Hier finden Sie meine Hinweise dazu.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Aktien schützen Sie auch in dieser Phase, wenn die Geldflut sich fortsetzt und die Preise steigen. Sie sind dann beteiligt an Sachwerten, deren Geldwert gleichfalls steigen sollte. Sehen Sie sich Ihre Möglichkeiten an: Einfach klicken.

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