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ThyssenKrupp: Neue Wasserstoffpipeline – Kurs marschiert!

Die Jahresendrallye bleibt derzeit zwar aus, dennoch schaffen es einige Aktien, Aufmerksamkeit zu erzeugen, die für 2023 relevant wird. ThyssenKrupp ist ein Beispiel dafür. Ich sehe aus verschiedenen Gründen starke Aussichten für das kommende Jahr, die Sie sich ansehen sollten.

Grüner Wasserstoff: Ein Thema für ThyssenKrupp

Auch ThyssenKrupp ist angetreten, um von der Wende zu erneuerbaren und vor allem sauberen Energien zu profitieren. Das Unternehmen feiert nun in Duisburg heute eine neue Wasserstoffpipeline, die eingeweiht wurde. Die Projektpartner thyssenkrupp  Steel und Air Liquide Deutschland wollen zusammen grünen Wasserstoff einsetzen, um damit Roheisen im Hochofen zu produzieren.

Die Pipeline selbst hat Air Liquide gebaut. Ab Herbst 2023 soll in Oberhausen eine Wasserelektrolyseanlage mit einem Volumen von 20 Megawatt aufgestellt sein, von der aus Wasserstoff, der mit „grünem Strom“ produziert wurde, in das Stahlwerk von ThyssenKrupp in Duisburg liefern soll. Die neuen Wasserstoff-Netze in Deutschland gewinnen damit an Kontur. Von Oberhausen in das Duisburger Werk sind es zwar nur vier Kilometer. Damit aber verbindet sich das Stahlwerk von ThyssenKrupp selbst mit dem Wasserstoff-Fernleitungsnetz von Air Liquide, das entlang von Rhein und Ruhr etwa 200 Kilometer umfassen soll.

Die Zahlen sind schon jetzt beeindruckend. Das Unternehmen thyssenkrupp Steel wird gut 720.000 Tonnen Wasserstoff benötigen. Den Angaben zufolge wird dafür der – regenerative – Strom von 3.800 Windrädern benötigt (um wiederum durch die Elektrolyseure in Oberhausen Wasserstoff zu produzieren). Der hier vorgestellte Deal ist daher nur ein Baustein in der Gesamtstrategie. Das Vorhaben von thyssenkrupp Steel ist ambitioniert. Bis 2045 soll die Stahlproduktion, die früher ohne Kohle undenkbar gewesen wäre, klimaneutral sein.

Wasserstoff: Das Thema treibt auch die Kursphantasien

Die Nachricht bedient allerdings nicht nur den Wunsch zahlreicher Klimaschützer, sondern zeigt, dass der einstige Stahl-Kohle-Koloss auch wirtschaftlich in die richtige Richtung denkt. 2023 soll ggf. die Tochter Nucera an die Börse gebracht werden – ein Wasserstoff-Unternehmen. Das hat kürzlich erst weitere positive Nachrichten verbreiten können bzw. davon profitiert.

Air Products aus Texas will vier Milliarden Dollar investieren, um damit die größte Wasserstoff-Produktionsanlage in den USA zu bauen. Dafür werde, so ein Analyst, Nucera vermutlich die alkalischen Elektrolyseure liefern dürfen. Der Börsengang von Nucera kann damit noch lukrativer werden. Schließlich hat ThyssenKrupp einen Anteil von etwa zwei Dritteln an Nucera. Allein diese Beteiligung ist mehr wert als die aktuelle Marktkapitalisierung.

Der Analyst trieb damit das Kursziel von ThyssenKrupp auf 12 Euro – dies wäre ein Kurssprung von 100 %. Die nüchterne Betrachtung von ThyssenKrupp aus meiner Sicht: Der Umsatz 2021/2022 lag nach dem Zahlen vom 17. November bei 41,14 Milliarden Euro. Pro Aktie verdiente ThyssenKrupp 1,82 Euro. Dies entspricht einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von weniger als 4. Die Aktie ist für mein Verständnis mit Blick auf das Jahr 2023 sehr attraktiv.

ThyssenKrupp: Wasserstoff ist das große Thema – Aktie unter Wert– WKN: 750000, ISIN: DE0007500001

Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich nun ein schönes und gesegnetes Weihnachtsfest,

mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Ich werde auch in meinen Depots auf ThyssenKrupp eingehen. Klicken Sie einfach jetzt hier.

Redaktionsschluss: 23.12.11.30 Uhr

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