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Bayer: Tolle Nachrichten für Investoren!

Lange schon haben wir nichts mehr vom Leverkusener Unternehmen Bayer gehört – der Streit um Monsanto und die Schadenersatzverpflichtung hat nicht nur den Konzern, sondern auch den Finanzmarkt gelähmt. Die tolle Nachricht für das Unternehmen lautet nun: Bayer muss zumindest dem Konzern BASF keinen Schadenersatz für das Saatgut zahlen. Darauf haben viele Leserinnen und Leser gewartet, wie ich zumindest aus Gesprächen teils erfahren habe. Deshalb erwähne ich diese Nachricht für Sie. Ist Bayer wieder ein Kauf?

Bayer gewinnt – vorläufig

Die Ludwigshafener von BASF hatten geltend gemacht, dass Bayer laufende Kosten beim Übergang der Saatgutgeschäfte an BASF nicht angegeben habe. BASF hatte 2018 die Geschäfte erworben.

Bayer hat vorläufig dieses Rennen gewonnen. Aus Wettbewerbsgründen hatte Bayer sich von der Sparte getrennt und 7,4 Milliarden Euro von BASF eigenommen. Der Schadenersatz, den BASF geltend machte, beläuft sich immerhin auf 1,7 Milliarden Euro, die zusätzlich noch verzinst werden sollten.

Der eigentliche Skandal um Monsanto in den USA ist damit allerdings noch immer nicht entschieden. Bayer wird von vielen tausend Menschen auf Schadenersatz wegen einer Krebserkrankung verklagt, die im Zusammenhang mit Monsanto stehen soll. Die aktuelle Klage von BASF hat nur einen geringeren Anteil am Gesamtproblem von Bayer. Dennoch kletterte die Aktie von Bayer um annähernd 4 % nach oben.

Bayer: Risiken bleiben

Die tolle Nachricht für Investoren, die an den Finanzmärkten mit Blick auf dieses Ereignis gefeiert wurde, erweist sich daher nicht zwangsläufig als sogenannter Gamechanger. Bayer bietet eine Dividendenrendite von 4,4 % an. Dies ist ein hoher Wert, der allerdings noch keinen ausreichenden Kaufgrund liefert. Die Aktie ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 7 zudem günstig bewertet. Auch dies wäre isoliert betrachtet schon ein Kaufargument. Dennoch bleibe ich derzeit skeptisch.

Solange das Damoklesschwert in den USA noch über der Aktie schwebt, ist jede tolle Nachricht für mich begrenzt. Noch ist die Aktie nur günstig bewertet, aber weiterhin nicht so risikofrei, wie es für meine Investitionen erforderlich wäre.

Zweifellos aber ist der Titel auf dem Weg zurück, einen starken Aufwärtstrend erzeugen zu können. Innerhalb eines Jahres ging es um über 10 % nach unten. Nach einer Talfahrt, die in den vergangenen Monaten einsetzte, kann es zu einem Comeback kommen. Noch gibt es indes Alternativen: Gut bewertet und dividendenstark sind auch solche Unternehmen, die insgesamt weniger Risiken bieten. Johnson & Johnson aus den USA bietet sich als deutlich konservativere Variante an, wenn Sie sicher investieren wollen. 

Bayer: Endlich zurück, WKN: BAY001, ISIN: DE000BAY0017

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Johnson & Johnson stelle ich Ihnen auch in meinen Depots vor. Klicken Sie einfach hier.

Redaktionsschluss: 12.08.11.45 Uhr

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