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Insiderhandel bei K+S – sollten Sie dennoch kaufen?

Das Düngemittel-Unternehmen K+S ist an sich vergleichsweise günstig, wie meine Analysen in den vergangenen Monaten zeigten. Nun müssten Sie als Aktionär damit leben, dass der Vorstand Aktien verkauft – ist dies ein schlechtes Signal? Ich ordne die Nachricht gerne für Sie ein.

K+S: Das ist kein Signal

Das Volumen des Insiderhandels beläuft sich allerdings lediglich auf gut 19.000 Euro, genau gesagt 19.945 Euro. Dieser Betrag legt nahe, dass kein besonderes Insiderwissen damit verknüpft ist, dem Sie unbedingt folgen müssen. Ein solches Volumen würden Vorstände nicht realisieren, wenn damit die Erwartung verknüpft wäre, dem eigenen Unternehmen würde es besonders schlecht gehen, eine besondere Nachricht stünde aus oder dergleichen. Ein solcher – über den Zustand des Unternehmens motivierter – Verkauf wäre vielmehr eher schädlich für einen Vorstand.

Ich bemesse dem Verkauf keinerlei Bedeutung zu. Insofern müssten Sie sich davon nicht irritieren lassen. Wenige Zeilen später lese ich zum Beispiel auch, dass der Aufsichtsrat Aktien im Umfang von 59.220 Euro gekauft hat – auch dies bewerte ich als Signal kaum.

Wesentlich bedeutender sind an sich die Geschäftsaussichten für die K+S, die unter anderem für das Düngemittelgeschäft weltweit von Belang ist. Düngemittel wird in der Weltversorgung eine große Rolle spielen, zumal die Getreidelieferungen aus der Ukraine und aus Russland durch den Krieg in der Ukraine massiv stockten. Nun hat Wladimir Putin sich zudem darüber beklagt, dass die EU russischen Dünger eingeschränkt hat. Dies deutet darauf, dass die Ernährungslage sich noch einmal verschlechtern kann. Die Stimmung und die Aussichten sprechen letztlich für K+S.

Die Zahlen sind gut

Das Unternehmen wird den aktuellen Erwartungen nach im laufenden Jahr einen Umsatz in Höhe von mehr als 5,5 Milliarden Euro erzielen können. Im abgelaufenen Jahr 2021 lag der Umsatz bei 3,2 Milliarden Euro. Dabei machte K+S einen Gewinn von 2,26 Milliarden Euro, arbeitete also hochprofitabel.

Unter diesen Rahmenbedingungen betrachtet ist die K+S weiterhin günstig. Das Unternehmen hat derzeit formal ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von weniger als 5. Basierend auf den aktuellen Schätzungen liegt das KGV sogar bei weniger als 4, wobei ich solche Schätzungen nicht auf die Goldwaage lege. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) beträgt derzeit 0,7. Auch dieser Wert ist außergewöhnlich günstig.

Insgesamt sind die politischen, wirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Aktie wie K+S wie gemalt. Würden Sie investieren, müssten Sie allerdings mit dem Misstrauen des Marktes zunächst leben. Immerhin konnte K+S sich dem Kursrutsch in den vergangenen Tagen nicht entziehen. Der Wert gab um gut 6 % in einer Woche nach. Günstig sind die Rahmenbedingungen dennoch.

K+S: Düngemittel hilft WKN: KSAG88, ISIN: DE000KSAG888

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE000KSAG888/EI/ks-aktiengesellschaft/data

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: K+S ist auch für meine Depots bedeutend – Sie können den Wert weiter verfolgen. Klicken Sie einfach hier.

Redaktionsschluss: 20.09.11.00 Uhr

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