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Zusammenbruch beim Gas? Was Sie über Habeck und Uniper wissen müssen!
Heute Vormittag wurde bekannt oder bestätigt, dass der Staat nun Uniper auch durch eine Beteiligung oder Übernahme unter die Arme greift. Uniper ist ein Gashändler, der über teure Absicherung von Gaskäufen am internationalen Markt dem Untergang geweiht schien, womit auch die Gasversorgung in Deutschland – jedenfalls aus meiner Sicht – am seidenen Faden hing. Nun kauft der Staat die Aktien – dies ist wichtig für Ihre Investitionen.
Uniper: 1,70 Euro pro Aktie
Zum einen wird Uniper eine Kapitalerhöhung durchführen, bei der die je neuen Aktien für einen Betrag von 1,70 Euro aufkaufen. Diese Kapitalerhöhung bringt 8 Milliarden Euro und kostet den Staat entsprechend – zunächst – diesen hohen Betrag. Zudem kauft die Bundesrepublik Deutschland noch vom bisherigen Hauptaktionär Fortum Aktien gleichfalls im Wert von 1,70 Euro, sodass der Staat unter dem Strich zu 99 % an Uniper beteiligt sein wird.
Nun wird die staatliche KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Uniper weitere Gelder zur Verfügung stellen, um die Liquidität abzusichern. 4 Milliarden Euro sollen über ein Gesellschafterdarlehen fließen, zudem erhält Uniper eine Garantielinie in Höhe von 4 Milliarden Euro. Im Gegenzug soll Uniper eine Klage gegen den niederländischen Staat zurückziehen, bei dem es um den Energiecharta-Vertrag (ECT) ging.
Im 4. Quartal nun soll dazu eine außerordentliche Hauptversammlung von Uniper dem Paket zustimmen, womit die Stabilisierungsmaßnahmen abgeschlossen wären. Uniper wird oder sollte jedenfalls weiter leben, was dem Gasmarkt in Deutschland und letztlich auch dem Markt der EU hilft.
Habeck: Gasumlage wird am 1. Oktober kommen
Dennoch wird der Staat seine Gasumlage zum 1. Oktober einführen. Dies sei eine „Brücke“, um die Finanzsolidität von Uniper (und auch anderen Unternehmen der Gashandelsbranche) zu sichern, so Habeck. Die Gasumlage wird wohl für zumindest 3 Monate erhoben. Fraglich ist, ob die Umlage auch für die Zeit danach noch erhoben wird oder werden kann, wenn Uniper ein Staatsunternehmen ist.
Für Sie hat dies als Steuerbürger die Konsequenz, dass weitere Milliarden Euro aufgewandt werden müssen. Zudem können Sie wiederum für Ihr Unternehmen oder Ihren privaten Haushalt sicher sein, dass die Gasversorgung nicht unmittelbar zusammenbricht – was im Fall einer Insolvenz durchaus eine Gefahr darstellen würde, weil der Markt empfindlich gestört worden wäre.
Auf der Börsenseite sehen Sie die Einigung heute nicht in den großen Indizes, sondern bei den Energieunternehmen. Nach Tagen der Unsicherheit steigen die Kurse wieder etwas, was darauf deutet, dass der Markt sich von den Diskussionen hat leiten lassen. Noch immer sind Energieunternehmen ein interessantes Investment, da sie hinreichend viel Geld verdienen.
Ein schönes Beispiel für die aktuelle relative Stärke ist und bleiben Unternehmen wie Equinor, Shell oder auch Chevron aus den USA. Sie kassieren mit diesen Unternehmen hohe Dividenden. Chevron etwa bietet Ihnen etwa 3,6 %.
Chevron: Hohe Dividende von 3,6 % und ein schöner Aufwärtstrend, WKN: 852552, ISIN: US1667641005
Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/US1667641005/EI/chevron-corp/data
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Janne Jörg Kipp
Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“
PS: Meine Auswahl an konservativen Energie-Werten, die sich hin diesen Tagen wieder bewähren, finden Sie u.a. auch in den folgenden Depots. Klicken Sie einfach hier.
Redaktionsschluss: 21.09.11.00 Uhr
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