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K+S: Quartalszahlen – jetzt günstig einsteigen?

Am heutigen Freitagvormittag sind die Notierungen von K+S wieder etwas aufwärts gelaufen. Die Aktie legte 1 % zu, nachdem der Wert am Vortag schon um 3 % geklettert war. Zuvor hatte ein Analyst geschrieben, die Quartalszahlen würden nicht ausreichen, um K+S zu stützen. Der Markt entscheidet offenbar anders – sollten Sie jetzt günstig einsteigen? Immerhin ist die Aktie rechnerisch betrachtet sehr günstig.

K+S: Ein starkes Jahr

Die Aktie hat insgesamt ohnehin ein starkes Jahr hinter sich. Der Titel gewann seit Jahresbeginn 41 %. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt formal bei etwas weniger als 3, was außergewöhnlich niedrig ist. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) liegt bei 0,7, das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) liegt bei 0,8. Unter dem Strich also ist die Aktie für Value-Investoren formal ein regelrechtes Geschenk.

Selbstverständlich müssen Sie und ich vermuten, dass die günstigen Bewertungen auch einen Hintergrund haben. Die Quartalszahlen sind dabei ein guter Indikator. Der Umsatz von K+S ist im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 1,47 Milliarden Euro nahezu verdoppelt worden – das ist an sich erfreulich. Das „operative Ergebnis“ (EBITDA = Gewinne ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern und Abschreibungen) ist mit 633 Millionen Euro mehr als 5mal so gut wie im Jahr zuvor.

Insgesamt hat K+S in den ersten neun Monaten seit Januar ein Betriebsergebnis ausgewiesen, das höher ist als im bisherigen Rekordjahr 2008, das auf gleichfalls hohe Düngerpreise blickt. Es gibt dennoch einen kleinen Haken: Unter dem Strich blieben bereinigt nur gut 379 Millionen Euro Gewinn für K+S. Annähernd 1,3 Milliarden Euro waren es im Jahr zuvor. Dies haben die Börsen – nach Analysten-Einschätzung – wohl nicht besonders gut verkraftet. Ein Irrtum: Die Aktie läuft dennoch gut.

Sondereffekte im vergangenen Jahr

Im Jahr zuvor hatte K+S einen Sondereffekt in der Bilanz. So wurde der Wert von Produktionsstätten des Unternehmens in einem einmaligen Vorgang nach oben gesetzt. Insofern spielt der Vergleich eine geringe Rolle – die Börsen scheinen es ja ebenso zu sehen.

Im Ausblick für das gesamte Jahr bis Ende Dezember hat K+S die Gewinnschätzungen sogar erhöht. Das Unternehmen rechnet nun mit einem operativen Gewinn (siehe oben, EBITDA) von 2,4 Milliarden Euro. Dies ist gegenüber den bisherigen Annahmen von (mindestens) 2,3 Milliarden Euro eine kleine Verbesserung, wobei die Maximal-Erwartung mit 2,6 Milliarden Euro sogar etwas höher lag.

Reicht dieser Ausblick schon, um von einem „Seitwärtstrend“ zu sprechen? Ich meine, dass K+S von einem hohen Düngerpreis profitiert und insofern ein sehr gutes Jahr hinter sich bringen wird (das ggf. in den kommenden Jahren nicht so hoch bestätigt wird). Dennoch sind die Gewinnaussichten insgesamt sehr stabil und gut – da die Aktie günstig bewertet ist und für das laufende Jahr eine Dividendenrendite von 7,1 % erwarten lässt, halte ich den Titel für sehr attraktiv.

K+S: Dividendenrendite von 7,1 % – WKN: KSAG88, ISIN: DE000KSAG888

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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Redaktionsschluss: 25.11.11.00 Uhr

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