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Aktienbetrug – außerbörsliche Angebote und was Sie davon halten können

Wir werden vergleichsweise oft in der Redaktionssprechstunde angerufen (auch Sie können als Leser anrufen – kostenfrei) und mit der Frage konfrontiert, ob eine bestimmte Aktie xyz sich zum außerbörslichen Kauf eigne. In jedem Fall antworten wir damit, dass Sie nicht kaufen sollen. Dennoch gibt es offenbar private Investoren, die solche Anrufe anders bewertet. Spektakulär ist nun ein Fall vor dem Landgericht München.

130.000 Euro gewinnen

Dort stehen Betrüger vor Gericht, die regelrecht in krimineller Absicht ohne jeden wirtschaftlichen Hintergrund bei Anlegern anriefen. Ein Opfer klagte. Der Mann wohnt in Oberbayern und kaufte dem vermeintlichen Investmentbanker „Dr. Solomon“ (Firma. Solomon Capital Partners) mal eben 10.000 Aktien von „SGL Carbon SE“ ab – 10.000 Titel, die außerbörslich 320.000 Euro kosten sollten.

Das Unternehmen Solomon Capital Partners würde die Aktie sogar einige Wochen später zurückkaufen – dann für „garantierte“ 450.000 Euro. Schneller kann man sein Geld wohl kaum verdienen, dachte sich vermutlich der Investor: 130.000 Euro Rendite bzw. Überschuss bezogen auf 320.000 Euro sind immerhin 40 % in wenigen Wochen.

Der Investor überwies also. Die einzige Gefahr für die Betrüger: Der Mann könnte sich das Geld rücküberweisen lassen. Um dem zu entgehen, schickten sie ihrem Opfer eine Flasche Champagner mit de Worten: „Dr. Solomon, Bitte um sofortiges Austrinken, m.f.G. Ihr Team.“ Das saß, jedenfalls forderte der Anleger sein Geld nicht zurück.

Aktie wird nicht ausgeliefert…

… Es dürfte Sie nicht überraschen, dass die Aktie nie ausgeliefert wurde. Selbst wenn sie ausgeliefert worden wäre. würde zumindest der Rückkauf der Aktien „garantiert“ nicht funktionieren. Hier aber blieb der ganze Gewinn beim Betrüger: Selbst die Aktien gab es offensichtlich nicht.

Die Betrüger stehen nun vor Gericht und müssen sich dafür verteidigen, über ein einfaches Call-Center solche Aktien wie von Facebook, SGL Carbon, Henkel oder Hochtief angeboten zu haben. Das Center befand sich offenbar in Marokko, wobei Anrufe auch aus Deutschland erfolgen konnten. Zudem mieteten sich die Betrüger bei einem Dienstleister für Sekretariatservice an. So konnten Rückfragen auf ein scheinbar echtes Sekretariat geleitet werden.

Die Moral von der Geschicht‘: Telefonische Aktienangebote über den außerbörslichen Erwerb oder ähnliche Offerten sollten Sie schlicht ablehnen. Wir kennen zwar keine positiven Beispiele für ein gelungenes Geschäft dieser Art. Aber selbst wenn es dies geben sollte, ist es bei den Dimensionen für normale private Anleger besser, den transparenten Handel an der Börse zu nutzen. Welche Aktien gut funktionieren, lesen Sie dazu hier. Bitte einfach klicken: kostenfrei.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Aktien schützen dann und deshalb, wenn die Unternehmen viel Geld verdienen und mit Ihnen in Form von Dividenden teilen. Die Aktien kann der Staat nicht einfach „enteignen“. Auch nicht in einem Crash, der wie oben gezeigt möglich ist. Ihr Vorteil, den Sie sich hier sichern können. Kostenfrei: Einfach klicken.

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