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Mini-Zinsen: Bitcoin – eine Alternative zur Währungssicherung?

Die Zinsen werden nach Auskunft der Fed (US-Zentralbank) weiterhin extrem niedrig bleiben. Auch in der Euro-Zone ließ die EZB (Europäische Zentralbank) bereits wissen, dass sie die Zinsen so lange auf dem absoluten Tiefpunkt belässt, bis sich das Geschehen rund um das Corona-Virus beruhigt. Dies wird früher oder später vermutlich die Kaufkraft der großen Währungen Dollar oder Euro senken – in einer kleineren oder größeren Inflation. Wie können Sie sich am besten absichern?

Bitcoin: Die Alternative?

Eine der großen Alternativen soll der Bitcoin sein, höre ich gelegentlich. Bitcoin-Anhängern möchte ich auf keinen Fall ihre Erfolge streitig machen. Viele haben mit der Spekulation auf das unabhängige Zahlungsmittel Geld verdient. Allerdings sehe ich im Bitcoin unverändert keine Alternative bei einer Währungsschwäche.

„Geld“ funktioniert entweder über staatlichen Zwang – und das auch nur in Diktaturen dauerhaft – oder Vertrauen. Wenn ein Verkäufer daran glaubt, dass ein ihm heute noch unbekannter Dritter bald schon das Geld freiwillig und zu fairen Handelskonditionen abnimmt, wird der Verkäufer das Geld gerne akzeptieren. Der Dollar und der Euro erfüllen diese Voraussetzung schon deshalb im Kern, weil nicht absehbar ist, dass die staatliche Annahmegarantie (jeder Händler muss Ihnen den Euro abnehmen) endet.

Kennen Sie aus Ihrem Alltag hinreichend viele und unterschiedliche Händler, die Ihnen den Bitcoin als „Währung“ abnehmen? Ich tatsächlich nicht. Ich könnte mich im Alltag nicht schnell und leichthändig bewegen, wenn ich ausschließlich auf den Bitcoin gesetzt hätte. Er stellt mangels staatlicher Abnahmegarantie und Verbreitung kein „Geld“ dar, mit dem ich mich versorgen könnte. Also bliebe er in meinem Leben ein Spekulationsobjekt.

Schwankungen beachten

Es fehlt ein zweites Element, um den Bitcoin – in meinem Leben – als Geld einzusetzen: Er schwankt im Vergleich zum Dollar oder Euro viel zu sehr. Geld ist klassischerweise die Möglichkeit, konkrete Waren und Dienstleistungen in abstrakte, künftig zu erwerbende Waren und Dienstleistungen zu transformieren, die ich noch gar nicht kenne. Geld ist also „Wertaufbewahrungsmittel“.

Der Bitcoin aber hat binnen eines Jahres zunächst annähernd 40 % verloren und ausgehend davon den Wert mehr als verdoppelt. In den vergangenen vier Wochen verlor der Bitcoin wiederum mehr als 10 %. Unter einem „Wertaufbewahrungsmittel“ stellte ich mir eine besser zu kalkulierende Alternative vor – und daher ist der Bitcoin zur Absicherung keine Option. Wenn Sie spekulativ als Geldanlage in den Bitcoin investieren, kann dies aussichtsreich sein.

Wenn Sie eine Absicherung suchen, sind und bleiben aus meiner Wahrnehmung Aktien von starken Unternehmen die beste Wahl. Unternehmen, die hinreichend Markt- und Preissetzungsmacht haben, werden sich in verschiedenen wirtschaftlichen Phasen durchsetzen – und beispielsweise wie seit Jahrzehnten die Dividenden erhöhen. Meine Favoriten finden Sie hier.  

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Aktien schützen dann und deshalb, wenn die Unternehmen viel Geld verdienen und mit Ihnen in Form von Dividenden teilen. Die Aktien kann der Staat nicht einfach „enteignen“. Auch nicht in einem Crash, der wie oben gezeigt möglich ist. Ihr Vorteil, den Sie sich hier sichern können. Kostenfrei: Einfach klicken.

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