©
Vorsicht vor dieser Steuerfalle!
Die Börsen haben ohne Zweifel ein Top-Niveau erreicht. Der Dax wie auch die kleineren Indizes in Deutschland und schließlich auch die großen US-Barometer sind auf den höchsten Niveaus ihrer Geschichte angekommen. Es wird Zeit, diese Entwicklung vielleicht auch noch zu hebeln oder aber mit einer Short-Strategie abzusichern, meinen derzeit einige Leserinnen und Leser. Ich muss Sie auf einen steuerlichen Aspekt verweisen.
Optionsscheine und Hebel-Zertifikate: Verlustanerkennung reduziert?
Die Bundesregierung hat offenbar noch immer nicht darüber entschieden, wie Optionsscheine oder andere Hebelpapiere hinsichtlich der anzurechnenden Verluste behandelt werden. Sie dürfen die Scheine möglicherweise nicht einfach mit anderen Titeln in einen Topf werfen.
Wenn die Papiere als Termingeschäfte bewertet und behandelt werden, dann sind Verluste pro Jahr nur begrenzt anrechenbar. Die Grenze soll bei 20.000 Euro liegen. Damit fallen solche Hebel-Investments als mögliche Absicherungsstrategie fast schon aus, wenn Sie höhere Summen investieren.
Verlieren Sie etwa mit Short-Papieren mehr als 20.000 Euro, dann würden Sie die darüber hinausgehenden Verluste steuerlich nicht mit Gewinnen verrechnen dürfen. Das wiederum kann zu einem bizarren Missverhältnis führen. Wenn Sie beispielsweise 30.000 Euro Gewinn an den Börsen erwirtschaften, mit diesen Scheinen aber 40.000 Euro Verlust, dann würden Sie unter dem Strich 10.000 Euro Scheingewinn versteuern müssen (30.000 Euro Gewinn ./. anrechenbare 20.000 Euro Verlust).
Zahlen trotz Verlusten?
Sie müssten also für 10.000 Euro Steuern zahlen, auch wenn Sie im Gesamtergebnis verloren haben. Die verbleibenden nicht angerechneten Verluste von 20.000 Euro dürften Sie noch in das darauffolgende Jahr übertragen. Doch auch dann würde die Grenze von 20.000 Euro wieder gelten, sodass dann die Möglichkeiten im darauffolgenden Jahr begrenzt wären.
Vor diesem Hintergrund könnten Sie Absicherungsstrategien mit Short-Investitionen (bei denen Sie dann „gewinnen“, wenn der Markt etwa von Aktien fällt) schlicht nicht mehr rentabel betreiben. Dies ist die ungünstige Nachricht. Noch wissen wir nicht endgültig, wie die Regierung diesen Umstand am Ende regeln wird. Dennoch empfehle ich Ihnen ohnehin, auf Strategien dieser Art zu verzichten.
Denn Sie benötigen an sich für mein Verständnis keine Absicherung. Aktien starker Unternehmen werden meiner festen Überzeugung nach dauerhaft gewinnen, solange die Rahmenbedingungen des Wirtschaftens sich nicht fundamental ändern. Die Unternehmen müssen sich am Markt stets behaupten und Gewinn erwirtschaften – Unternehmensgewinne (zunächst keine Kursgewinne). Ansonsten werden sich die Eigentümer (hier die Aktionäre per Aufsichtsrat) von den Managern trennen.
Der Gewinnzwang wird dazu führen, dass sich stets rentable Unternehmen finden, die dauerhaft gut genug wirtschaften. Damit wird das entsprechende Unternehmen jedoch offensichtlich wertvoller. Gewinne – sofern nicht alle Gewinne ausgeschüttet werden – entstehen bilanziell gerade durch einen Mehrwert bzw. stellen diesen dar. Dementsprechend werden sich im Laufe der Zeit immer Investoren finden, die mehr Geld für Aktien dieser Unternehmen zahlen. Wir alle wissen nur nicht genau, wann dies sein wird. Ich nenne Ihnen gerne meine Beispiele für solche Unternehmen.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Janne Jörg Kipp
Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“
PS: Aktien schützen auch nach der US-Wahl und während der noch laufenden Corona-Krise dann und deshalb, wenn die Unternehmen viel Geld verdienen und mit Ihnen in Form von Dividenden teilen. Die Aktien kann der Staat nicht einfach „enteignen“. Auch nicht in einem Crash, der wie oben gezeigt möglich ist. Ihr Vorteil, den Sie sich hier sichern können. Kostenfrei: Einfach klicken.
Kommentare sind nicht erlaubt.